USA 2006   

                                                                                                         

Im Jahr 2006 reisten wir drei zum erstenmal in die USA. Da ja vielleicht der ein oder andere auch mal mit dem Gedanken spielt, hier ein kleiner Bericht über das Erlebte. Auf Preisangaben usw. habe ich grösstenteils verzichtet, dafür aber jeweils einen Link angegeben, dort kann man sich schnell und sicher aktueller über den Stand der Dinge informieren. Vielleicht kann ich damit ja dem ein oder anderen etwas bei seiner Planung helfen, so wie uns durch ähnliche Berichte in der Vorbereitungsphase sehr viel weitergeholfen wurde. 

Vorbereitung:

Es begann mit dem Gewinn der beiden Flüge nach LA bei der Harald Schmidt Show.

Nach einigen Verschiebungen und Überlegungen, wohin es denn wirklich gehen sollte,

"mussten" wir dann bis Ende 2006 fliegen, da die Gutscheine ansonsten ihre Gültigkeit verloren hätten. Wegen unserer Tochter blieben uns nur die 2 Wochen der Herbstferien, etwas wenig, aber immerhin doch ausreichend um so einiges zu sehen und zu erleben.

Als völlig Amerikaunerfahrener hiess es dann an die Planung zu gehen, d.h.

Route, Hotels, Auto usw. Dazu nutzte ich das Internet, ganz besonders das Amerika Forum (http://www.amerika-forum.de/) , diverse Hotelseiten, Reiseprospekte, Reiseunterlagen vom ADAC usw usw.

Das ganze zu sichten, zu sortieren und Preise zu vergleichen nahm viel Zeit in Anspruch.

Reisepässe mussten besorgt werden, der alte Führerschein endlich mal in einen aktuellen getauscht werden und vieles mehr.

Zudem sollte das ganze wegen der Kleinen nicht zuviel mit Fahrerei und dafür mit einigen

schönen Ausflügen gefüllt sein und wir trotzdem in der kurzen Zeit einiges sehen. Es hiess also einen gesunden Mittelweg zu finden.

Nach und nach nahm das alles Konturen an, die ersten Routenplanungen standen

und mit Hilfe einiger erfahrener Amerikareisender im Forum konnte das eine oder andere geändert werden (z.B. wenn Wege zu lang geworden wären usw.). Dafür noch einmal lieben Dank !

Dank dieses Forums erfuhr ich auch von einem Link über Amerika Airlines zum Autovermieter  Alamo (http://www.alamo.com/) , der uns bei der Anmietung des Wagens einiges an Geld ersparte. Alle Hotels sowie das Auto buchte ich übers Internet bereits aus Deutschland, es reichte jeweils die Angabe der Kreditkartenummer, per Mail erhielt man dann die Buchungsbestätigung, die uns das Einchecken in den Hotels um einiges erleichtern sollte. All diese Unterlagen nahmen wir sortiert nach Tagen mit, um sie in Amerika sofort griffbereit zu haben, was sich als eine gute Idee erwies. Noch ein, zwei Kalifornienführer gekauft, von einem Kollegen einen Straßenplan geliehen, viele Infos aus dem Netz besorgt (z.B. über die von uns geplanten Städte oder diverse Freizeitmöglichkeiten) und endlich

stand dem Urlaub nichts mehr im Wege, außer ca. 12 Stunden Flug und der Ungewissheit, wie man sich denn dort unten zurecht finden würde. Was wir vergaßen war ein aktuelles und gutes Deutsch-Englisch-Wörterbuch (das ist ja auch so völlig abwegig !), welches wir das ein oder andere mal doch hätten gebrauchen können, aber gut, es ging im Grunde auch so.

Zu beachten galt es auch viele neue Vorschriften zur Einreise in die USA und zum Gepäck, die wir, wie sich später herausstellte, allerdings viel zu genau nahmen.

 

Donnerstag (Leverkusen / Düsseldorf):

Wir fuhren zum Vorabendchek zum Düsseldorfer Flughafen. Gewarnt durch zu schweres Gepäck bei unseren bisherigen Flugreisen hatten wir drei Koffer dabei, die das uns bekannte zulässige Gewicht von insgesamt 60 Kilo nicht überstiegen.

Was wir nicht wussten: pro Amerikareisendem durften wir sogar 46 Kilo mitnehmen, ABER ein einzelner Koffer darf nicht über 23 Kilo wiegen. Damit war einer unsere Koffer zu schwer, ein Umpacken nicht mehr möglich und somit 25 € fällig, grmpf ! Das ging ja gut los !! Ansonsten verlief der Check-In schnell und zügig, da Moni allerdings nicht mit war musste sie sich am kommenden Morgen vor dem Abflug auch noch einchecken. 

Freitag/1. Tag (Leverkusen – Düsseldorf – Los Angeles):

Mit dem Zug ging es von Leverkusen  nach Düsseldorf, dort fuhren wir dann zum ersten mal mit dem Skytrain zum Abflugterminal.

Wegen des Voreinchecks mussten wir erst zwei Stunden vor Abflug dort sein.

Insgesamt viermal wurden wir durchgecheckt, mit Schuhe ausziehen usw. Bis auf Sarahs magnetisches Mensch Ärger Dich nicht Spiel gab es dabei überhaupt keine Probleme, es dauerte halt nur alles etwas länger. Trotzdem fand der Start dann ganz pünktlich statt.

Obwohl wir es uns fest vorgenommen hatten machte keiner von uns dreien wirklich mal länger die Augen zu während der 12 Stunden, zumal wir die ganze Zeit im Tageslicht flogen und keiner wirklich müde war.

Essen und Programm an Bord der LTU-Maschine waren in Ordnung, das Personal zum Teil etwas unfreundlich aber an sich auch kein Problem.

Besonders erwähnenswert am Flug waren eigentlich nur der beeindruckende Überflug Grönlands und die lange Zeit, die man über die USA flog und man so einen ersten Eindruck von der Größe der Landes erhielt.

Einige Zeit vor Ankunft gab es dann die auszufüllenden Unterlagen, die zur Einreise in die USA benötigt werden. Dazu wurde an Bord ein Film gezeigt, wie welche Fragen zu verstehen sind und wie man sie korrekt beantwortet.

Besonderen Wert legte man dabei auf die teilweise zu uns unterschiedliche Schriftweise bei den Zahlen,  was ich natürlich gleich beim ersten Geburtsdatum falsch machte ;-)

Ansonsten handelte es sich um Fragen zu Person (sind sie ein Terrorist ?) und zum Gepäck. Nichts wirklich wildes, aber doch einiger Schreibkram. Naja, so bekam man wenigstens wieder etwas Zeit um.

Beim Anflug über LA wuchs dann die Nervosität: da unten soll  man sich zurecht finden ?

Dazu muss gesagt sein, LA ist so groß wie das Ruhrgebiet und alleine die "Autobahnen" sind zusammengerechnet rund 2000 km lang. Der Anblick der teilweise achtspurigen Autobahnen, die sich mitten durch die Stadt schneiden war schon beeindruckend.

Die Landung (wie auch der ganze Flug) verlief ohne Probleme, allerdings mussten wir rund 30 Minuten warten, da unsere Position noch von einem andern Flugzeug belegt war.

Dann betraten wir zum ersten mal amerikanischen Boden und folgten ersteinmal der Masse, um irgendwie an unsere Kofferausgabe zu kommen, was sich aber als nicht schwer erwies. Eine Wartezeit gab es kaum und zum Glück fehlte nichts.

Zu den Einreiseformalitäten in die USA hatten wir schon einige Horrorgeschichten gehört, von unfreundlichen Polizisten die einen über Gott und die Welt ausquetschen usw.

Als wir ankamen standen rund 20 verschiedene Ausgänge zur Verfügung vor denen sich kleinere Schlangen bildeten. Uns nahm ein netter Polizist zur Seite und leitete uns zur Anmeldung, die eigentlich nur für Amerikanische Bürger gedacht war.

Dort wurden schnell die Fingerabdrücke sowie ein Foto gemacht und das war es dann. Alles superschnell und sehr freundlich, keine Fragen, keine Gepäckkontrolle oder ähnliches, man hatte sofort den Eindruck, man wäre willkommen.

Das erste Problem für uns war dann, wo finden wir nun den Alamo Stand ?

Direkt von der Ankunftshalle konnte man auf die Strasse und dort standen schon die gut erkenntlichen Busse der einzelnen Autovermieter und warteten auf die Mieter. Rein in den Bus und schon ging es los zur Autovermietung, die ca. 5 Minuten vom Flughafen entfernt lag.

Dabei warfen wir noch mal einen Blick auf den alles anderen als hochmodernen Airport von LA. Am Stand von Alamo hiess es ein paar Minuten warten, danach wurde man schnell aber wenig freundlich bedient. Wie von allen vorhergesagt wollte man uns dort

zum Sonderpreis ein Upgrade aufschwatzen, was wir aber ablehnten, was den Herrn noch weniger erfreute. Bestellt hatten wir einen Midsize-Wagen und nach unseren

Informationen (es hiess, in Amerika wären die Kofferräume recht klein) sollte der genau reichen. Da es schon etwas komisch ist, wenn man 3-4 Unterschriften unter etwas macht, was man nicht wirklich bis ins Detail versteht, hatte ich mich zuvor bei der Buchung im Internet abgesichert, das alle wichtigen Versicherungen enthalten sind, eine spätere Begutachtung unseres Vertragen durch eine Amerikanerin ergab dann auch, dass alles vollkommen korrekt war. Hierzu sollte man die Tipps zu Leihwagen z.B. vom ADAC einfach mal studieren.

Nachdem der Papierkram erledigt war duften wir auf einen großen Parkplatz auf dem die Autos, eingeteilt nach den unterschiedlichen Größen, warteten. Dort duften wir uns einfach  irgendeinen Wagen aussuchen. Die Schlüssel steckten, man stieg einfach ein und fuhr los zur Ausfahrt. Dort wurden die Papiere kurz geprüft und gescannt, welchen Wagen man nun wirklich hat, danach durfte man das Gelände verlassen.  Wir entschieden

und für einen weißen Chevrolet Monte Carlo, dessen riesiger Kofferraum unser Gepäck locker aufnahm. Zudem verfügte er über ein Radio mit CD-Player und machte auch sonst einen guten Eindruck. Drei Amerikaner, die den Wagen zuerst haben wollten überliessen ihn uns, das er nur über 2 Türen verfügte, sie aber gerne einen 4-Türer wollten.

Also stürzten wir uns vom Parkplatz ins Getümmel, das hier im Industriegebiet noch recht harmlos ausfiel. Zum Glück, denn nach dem langen Flug, dem ersten Umgang mit einem Automatikwagen und den etwas anderen Verkehrsregeln, die man nicht alle wirklich kennt, tat es ganz gut, sich erst einmal ein wenig umstellen zu können.

Da wir auf ein Navigationsgerät verzichtet hatten fuhren wir natürlich locker an der Auffahrt zum Interstate vorbei, was sich aber schnell korrigieren lies. Während der folgenden 14 Tage haben wir dann das ein oder andere mal geflucht, wenn wir innerhalb einer Stadt etwas bestimmtes suchten, aber bei den vielen Überlandfahrten benötigt man das Navi nicht wirklich. Dennoch sollte man sich überlegen, ob man den Aufpreis nicht doch bezahlt.  Natürlich kann man auch ein eigenes Gerät mitbringen. Allerdings ist die Amerikakarte lange nicht für alle Geräte verfügbar und kostet dann auch einiges, d.h. es lohnt sich dann wohl nur für jemanden der länger oder öfters in Amerika unterwegs ist. Die Beschriftungen sind für uns nicht immer sofort verständlich, zudem ist das meiste mit Richtungsangaben versehen, d.h. man sollte schon vorher wissen, in welche Himmelsrichtung man sich weiterbewegen möchte.

Gut ist, das an fast allen Kreuzungen der Name der kreuzenden Strasse groß über der ankommenden Strasse angebracht ist, so kann man sich doch vernünftig orientieren. Ein guter Stadtplan sollte aber immer griffbereit liegen. Wir hatten einen großen Amerikaatlas sowie diverse kleine Stadtpläne vom ADAC dabei, was sich oft als sehr nützlich erwies.

Zudem hatte ich mir von allen gebuchten Hotels und geplanten Ausflügen natürlich nicht nur deren Bestätigungen sondern auch die Wegbeschreibungen aus dem Internet ausgedruckt.

Aber zurück zur Intestate: über die 405 mussten wir in Richtung Norden, später auf die 101, die uns direkt nach Hollywood führte. Das das ganze natürlich nur im Schritttempo vorangehen würde hatten wir schon befürchtet, ich glaube, auf diesen "Autobahnen" ist 24 Stunden am Tag Stau angesagt, und das trotz der vielen Spuren. Der erste Eindruck war, das trotz das "Chaos" (u.a. darf man in Amerika halt auch rechts überholen, was ich persönlich sehr gut finde, woran man sich aber erst einmal gewöhnen muss) alles recht entspannt abläuft, und das die Qualität des Strassenbelages oft mehr als dürftig ist. Trotzdem sass unsereins natürlich staunend da, als die ersten Hochhäuser auftauchten, die typisch amerikanischen Trucks neben uns standen oder bisher nur aus dem Kino bekannte Orte vor uns auftauchten.

Aber weiter im Text: nach rund 70 Minuten näherten wir uns dann endlich Hollywood, unser erstes Haus sollte in Northhollywood liegen und war als kleine Überraschung für meine Familie gedacht, denn das uns da eine Deutsche erwartet, das wussten meine beiden Mädels nicht. Den Tipp hatte ich übrigens aus dem Amerika-Forum bekommen.

Auf dem Weg dahin kreuzten wir so bekannte Namen wie den Mullholland Drive bzw. fuhren  am Laurel Canyon von der Interstate ab.

Den berühmten Hollywood-Schriftzug suchten wir allerdings vergeblich, was sich auch in den nächsten 14 Tagen nicht ändern sollte. Nach ein paar Strassen dann endlich Margits-Place (http://www.loudermilk.info/) . Margit ist eine ausgewanderte Deutsche die schon 40 Jahre in LA mit Mann und Kindern lebt und in ihrem Häuschen ein paar Zimmer vermietet (Internet:  ). Schon per email hatte sie angekündigt, dass sie extra für uns backen würde und so wurden wir gleich familiär und herzlich in Empfang genommen. Das Haus selber ist einfach nur kitschig gemütlich, Krimskrams hier und dort und alles sah aus wie eine typische Mischung aus deutscher und amerikanischer Kultur. Wir fühlten uns jedenfalls auf Anhieb pudelwohl.

Nachdem die Koffer auf die Zimmer geschleppt waren, wir uns mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, wollten wir am frühen Abend noch ein bisschen bummeln und evtl. schon mal das ein oder andere einkaufen. Margit meinte, in ca. einer Meile Entfernung wäre ein guter und einfach zu findender Supermarkt. Unseren Wunsch, dorthin zu laufen anstatt mit dem Auto zu fahren, konnte sie allerdings kaum verstehen, typisch Amerikaner halt ;-))

Also machten wir uns auf und dank der guten Beschreibung von Margit war es auch kein Problem den richtigen Weg zu finden.

In einer Seitenstrasse tauchten dann plötzlich einige recht grosse Wohnmobile auf, zudem war ein Teil der Strasse gesperrt und wurde von einem Polizisten (unser erster, stilecht mit Harley) bewacht. Weiter hinten sah man ein Kamerateam, klaro, wir waren ja schliesslich in Hollywood. Also, ein bisschen geschaut (die Anwohner lies das alles völlig kalt, aber für die ist das alles ja auch mehr oder weniger Alltag) und dann weiter zum Supermarkt. Dieser (Jon´s) erwies sich dann wirklich als gute Wahl, denn er bot wirklich alles was wir benötigten,  u.a. sogar deutsches Mineralwasser, womit wir uns gleich eindeckten, denn häufig bekommt man in Amerika nur ganz stilles Wasser, was wir drei nicht so mögen. Anschliessend machten wir uns in einem kleinen Imbiss über unsere erstes "echtes" amerikanisches Fastfood her und schlenderten wieder zurück. In Höhe der Filmaufnahmen fuhr im Dunklen plötzlich ein Wagen quer über die Strasse auf uns zu und blieb vor uns stehen. Na toll, kaum gelandet und schon gleich ein Überfall ?

Denkste, es war Margit mit einem weiteren Gast die sich Sorgen um uns gemacht hatten und nach uns schauen wollten !! Wir konnten unsere Tüten in den Wagen packen und gingen dann aber trotzdem zu Fuss weiter, einfach die schöne Spätsommerluft und dieses typisch amerikanische Vorstädtchen mit gepflegten Gärten, Schulen usw. geniessen.

Später erfuhren wir dann von Kathrin, der jungen Dame die noch mit uns bei Margit wohnte und die bei Universal Ihr Praktikum machte, dass sie gefragt hatte und es sich bei den Filmaufnahmen, die wir beobachtet hatten, um die aktuellen Dreharbeiten zur Ghost-Whisperer Serie handelte !! WAS, die mit Jennifer Love Hewitt ? Ich nur wenige Meter von ihr entfernt ??? Tja, das wäre ihr Preis gewesen oder wie ;-)

Danach liessen wir den langen Tag gemütlich ausklingen und dachten, nach fast 40 Stunden auf den Beinen würden wir jetzt sicher gaaaanz lange schlafen.

  

Samstag/2. Tag (Los Angeles / Universal Studios):

Da hatten wir uns aber ganz schön getäuscht, denn trotz Müdigkeit waren wir drei um 4 Uhr morgens wieder putzmunter. Laut Margit eigentlich sogar ein guter Wert, die meisten sind schon viel früher wieder wach. Naja, belohnt wurden wir für unser frühes Aufstehen dann mit Sonne pur und einem wunderschönem Frühstück auf der Terrasse am Swimmingpool. Wer amerikanisches Frühstück kennt ,wird das von Margit noch mehr zu schätzen wissen, es wurde aufgetafelt was der Tisch aushalten konnte, von Obst über Wurst, Brot, Brötchen, Toast, Kuchen, Eiern, Bacon, Kuchen usw usw. Einfach nur klasse ! Dazu gab es im Garten dann die ersten Besuche von Eichhörnchen und Kolibris, die man in unseren Gefilden ja auch nicht täglich sieht.

 

Nervig wurde es in den Studios zum frühen Nachmittag, als immer mehr Menschenmassen in den Park strömten. Zeitweise ging kaum noch etwas, an Verpflegung in einem der vielen Restaurants zu kommen war unmöglich, da sich riesige Schlangen gebildet hatten. Also verliessen wir etwas früher den Park und fuhren die rund 10 Minuten zur Margit zurück.

Für den Abend waren wir dann mit meinen Eltern verabredet. Diese hatten zur gleichen Zeit eine kleine Busrundfahrt durch Kalifornien gebucht und landeten an diesem Tag in LA. Den Weg von Margit zum Flughafen kannten wir ja schon halbwegs (trotzdem verfuhren wir uns erst einmal wieder ein wenig), dafür war auf der Interstate dann tatsächlich nur ein kurzer Stau.

Dumm nur, dass es das Hotel meiner Eltern natürlich gleich mehrfach in LA und am Flughafen gab, so landeten wir natürlich gleich erst einmal im falschen Haus. Mit ein bisschen Sucherei fanden wir dann das richtige Hotel und so wurde es noch ein gemütlicher Abend mit einem gemütlichen Abendessen und anschliessendem Barbesuch (mit Football auf 5 Bildschirmen gleichzeitig- ein Traumland ;-)) Ist auch schon ein gutes Gefühl, wenn man sich in Deutschland voneinander verabschiedet und sich für ein Abendessen in LA verabredet ;-) So klang der Abend schön aus, der Rückweg wurde ohne Probleme gemeistert und wir fielen hundemüde in unsere Betten.

  

Sonntag/3. Tag (Los Angeles – San Diego):

Und wurden am nächsten Morgen tatsächlich ganz normal wach, der Jetlag war schon überwunden. Wiederum strahlte uns die Sonne entgegen und ein weiteres königliches Frühstück wartete auf uns.

Eigentlich war geplant recht früh in Richtung San Diego zu starten, doch irgendwie war es sooooo gemütlich, das wir auf der Terrasse bei Margit fast die Zeit vergassen. So war es dann schon Mittag als wir unsere Sachen im Auto verstaut hatten. Von Margit bekamen wir noch eine Kühltasche, einen Behälter für Eis (Eiswürfel gibt es in Amerika echt an jeder Ecke) sowie Decken für Sarah mit, was sich in den kommenden Tagen alles als äusserst nützlich erwies.

Natürlich verfuhren wir uns in Hollywood auf den paar Metern bis zur 101 gleich wieder und landeten in einigen Gegenden, wo man nicht unbedingt aussteigen möchte. Aber irgendwann hatten wir es doch geschafft und fuhren nun auf der östlichen Seite auf der 5 an LA vorbei in Richtung Süden. Somit war uns dann auch zum erstenmal ein Blick auf Downtown LA möglich. Der Verkehr hielt sich in Grenzen und so kamen wir recht schnell und gemütlich in Richtung San Diego vorwärts. Schön, als dann zum erstenmal das Meer rechts auftauchte. In San Diego hatten wir das Mission Valley Resort (http://www.missionvalleyresort.com/)    gebucht, es lag direkt am Hotel Circle, einer grossen Ansammlung von Hotels und Restaurants direkt am Interstate 8.  Der grosse Vorteil war, dass man von dort wirklich alles flott erreichen konnte, der Nachteil war, dass man den Geräuschpegel der Autos doch fast ständig im Ohr hatte. Das Haus lag ansonsten landschaftlich nett, war einfach, aber völlig i.o. Es war im typischen US-Motel Stil gebaut, das heisst viele kleine einzelne Häuser, jedes Zimmer hatte seinen eigenen Eingang von aussen. Das Zimmer selber war gut, Kaffeemaschine usw. wie eigentlich in jedem Hotel auf dem Zimmer, TV natürlich auch. Wir hatten für uns drei in jedem Hotel Zimmer mit zwei Kingsizebetten gebucht, was so auch völlig ausreichte.

Zum Hotel gehörten mehrere Pools, ein grosses Fitnessstudio, eine Sportsbar, ein Familienrestaurant sowie ein Shop. Somit war man rundum versorgt.

Mit der Email-Bestätigung, der Kreditkarte und als ID dem Führreschein war die Anmeldung dann kein Problem.

Nachdem die Koffer ausgepackt waren (wir hatten uns angewöhnt, die Sachen die man dringend benötigte in einen Koffer zu packen nur diesen auszuräumen und die anderen Sachen halt bei Bedarf aus den Koffern zu holen) kam ich auf die glorreiche Idee,

uns doch einmal La Jolla (http://www.lajollabythesea.com/) , einen Ort, von dem ich irgendwo etwas gelesen hatte, anzusehen. Fahrtzeit von uns vielleicht 20 Minuten wenn, ja, wenn man weiss wo man hin muss. Denn dank der Eigenart der Amerikaner, an den Abfahrten gerne nur den Strassennamen, nicht aber den Ort oder die Richtung zum Ort anzugeben, wurde daraus locker eine Stunde. Naja, so bekamen wir auch was von der Landschaft zu sehen. La Jolla selber erwies sich dann als richtig schöner Seeort. Ein gemütliches Städtchen mit kleinen Ladenstrassen, einigen schönen Restaurants (u.a. auch ein Hard Rock Cafe) und einer sehr schönen Promenade. Allerdings mit viel Steilküste und nur ganz wenigen Metern Strand an denen sich einige Taucher ins doch recht kühle Wasser trauten. Auf einer grossen Wiese direkt an der Promenade feierte eine Hochzeitgesellschaft mitten zwischen den anderen Erholungssuchenden ihre Feier was dem ganzen zusätzlich einen total lockeren und sympatischen Eindruck gab. Beim bummeln bemerkten wir dann plötzlich im Wasser etwas was zuerst wie ein Taucher aussah. Es stellte sich dann aber schnell heraus, dass es sich dabei um einen Seelöwen handelte. Nach und nach tauchten immer mehr auf und dann, an einem der wenigen Strandabschnitte, faulenzte eine ganze Kolonie im Sand. Freilebend hatten wir Seelöwen noch nie gesehen, somit war die Freunde natürlich gross. Ein Ordnungsdienst hatte den Strand abgesperrt und bat darum, die Tiere in Ruhe zu lassen woran sich aber auch absolut jeder hielt, zumal man von allen Seiten einen prima Blick auf die Tiere erhaschen konnte.

Als es dann immer dunkler und kühler wurde machten wir uns wieder auf den Weg zurück zu unserem Hotel, wo wir im Familienrestaurant noch etwas essen wollten. Gar nicht so einfach, da wir nicht alles auf den Karten verstanden und man sich viele Sachen "Baukastenmässig" zusammenstellen konnte. Somit war Experimentierfreudigkeit angesagt. Schnell wurde dann auch klar, von einer "normalen"

amerikanischen Portion kann man fast locker zu zweit satt werden. Zudem gab es die Getränke, wie fast überall in den USA nach dem Motto "einmal bezahlen und soviel nachschütten wie man möchte". Entweder stehen Automaten bereit, oder es werden neue Karaffen auf den Tisch gestellt bzw. es wird nachgeschüttet. Für die Kinder gibt es häufig etwas zu spielen, malen oder etwas Süsses, überhaupt machten uns die meisten einen sehr kinderfreundlichen Eindruck. D.h. eigentlich waren die Bedingungen überall sehr freundlich, es wurde einfach mal locker gefragt woher man kommt oder was man am Tag so unternommen hat usw., Smalltalk halt.

Bezahlt wird übrigens häufig am Ausgang, nicht wie bei uns bei der Bedienung selber. Um das Trinkgeld an die richtige Bedienung zu geben (darauf wird grossen Wert gelegt, da die Bedienungen nur einen recht kleines Fixgehalt bekommen) trägt man zu dem

Rechnungs- noch den TIP (Trinkgeld) Betrag ein (sollte so 15 % ausmachen). Bezahlen kann man dann überall problemlos mit der Kreditkarte oder bar.

Damit hatten wir dann den ersten Tag in San Diego auch schon wieder um und noch nichts von San Diego oder dem Strand gesehen.

  

Montag/4.Tag (San Diego/ Sea World):

Nachdem wir gemütlich ausgeschlafen hatten und die Sonne uns entgegenlachte, ging es wieder ins Familyrestaurant. Leider hatten wir die meisten Hotels ohne Frühstück gebucht, darauf würde ich beim nächsten mal dann doch achten, denn ein Buffet bietet doch mehr Auswahl. Zumal wenn es ansonsten in der Karte hauptsächlich sehr süsses (Waffeln, Muffins) oder deftiges (Würstchen, Speck..) gibt.

Nach dem Frühstück hatte ich geplant meine Familie mit einen Besuch in Sea World  (http://www.seaworld.com) zu überraschen. Vom Hotel Circle bis zum schön an der Mission Bay gelegenen Sea World waren es nur fünf Autominuten. Der Eintritt war mit knapp 60 Dollar pro Person nicht gerade günstig, aber im Nachhinein kann ich nur sagen, es hat sich gelohnt.

Wir kamen bei herrlichstem Wetter so gegen 11 Uhr dort an, an den Kassen gab es keine Schlangen und auch im Park war es zwar gut besucht, aber nicht zu voll. Neben unzähligen Aquarien warteten u.a. 6 Shows, von denen wir besonders Believe (Shamu), die Delphin Show und Clyde and Seamores Risky Rescue empfehlen können, auf den Besucher. Bei Believe geht es zwar etwas pathetisch zu (u.a. würdigt man zuvor die USA Armee), aber was man mit den Tieren synchron zu Musik- und Filmeinspielungen macht ist schon sehr sehenswert. Die anderen Shows verbinden meistens schöne Dressuren mit viel Komik, es darf oft gelacht werden. Dazu kommen 2 Wasserbahnen die viel Spass bringen und auf denen man gut nass wird. Weiteres Highlight ist Wild Arctic. Hier kann man einen simulierten Helicopterflug wagen oder direkt eine nachempfundene

Arktisstation betreten und sich dort die unterschiedlichsten Arktisbewohner ansehen.    Da zum Teil mit echtem Eis gearbeitet wird verstärkt die Temperatur den natürlichen Eindruck zusätzlich. An anderen Stellen kann man Seesterne mit der Hand aus dem Wasser holen, Rochen streicheln und Delphine füttern und streicheln ! Um mit Delphinen ins Wasser zu dürfen muss man sich allerdings zuvor anmelden und man ist mit ca. 150 Dollar pro Person dabei. Zwei weitere Fahrgeschäfte (eine Seilbahn und ein Tower) waren bei uns leider geschlossen.

Gegen 17 Uhr verliessen wir dann den Park, geschafft und vollends zufrieden. Danach (als wenn wir noch nicht genug Wasser den ganzen Tag über gesehen hätten) wurde dann der Pool am Hotel angetestet und für gut befunden ;-)

Am Abend stand dann auch die Übertragung des Monday-Night-Football-Spiels in der Sportsbar an, mit freien Getränken und Snacks, leider hatte meine Familie sich in den Kopf gesetzt jetzt doch endlich mal den Strand zu finden.

Also ging es in der beginnenden Dämmerung mit dem Auto wieder in Richtung Mission Bay. Dort fanden wir dann auch die uns bereits aus dem Internet bekannten tollen Hotels, aber von Meer und Strand war nichts zu sehen. Komisch ! Bis zu einem kleinen Freizeitpark mit einer alten Holzachterbahn fuhren wir, da dort aber bereits alles geschlossen war und es inzwischen stockduster wurde, machten wir uns wieder auf den Heimweg und fielen noch einmal in unser Family-Restaurant ein. Seltsam, das im hochgelobten Strand-, Bade- und Surferparadies San Diego überhaupt kein Strand ist !? 

Dienstag/5. Tag (San Diego/Zoo):

Beim Frühstück kannten wir uns ja inzwischen ein bisschen aus, trotzdem (oder gerade deshalb) trauerten wir schon bereits jetzt dem Frühstückstisch bei Margit nach.

Nachdem wir ja am Vortag die Wassertierwelt besichtigt hatten war nun der Besuch des Weltberühmten Zoos von San Diego (http://www.sandiegozoo.org/)  geplant. In San Diego gibt es neben dem Zoo etwas ausserhalb gelegen noch einen grossen Safaripark, den ebenfalls sehr sehenswert sein soll, wir hatten uns aber für den Zoo entschieden. Übrigens bekommt man im Internet diverse Ticket-Pakete (u.a. mit Sea World, Zoo, Universal Studios und Disney Land), hier sollte man sich vorher einmal schlau machen ob man etwas davon in Anspruch nehmen will. Vom Hotel-Circle war der Zoo in Richtung Downtown San Diego schnell und einfach zu erreichen.

 

Er war gut besucht aber ebenfalls lange nicht zu voll. Es erwies sich als gute Idee die Parks an einem Wochentag zu besuchen. An der Kasse die erste freudige Überraschung, Sarah hatte freien Eintritt, da der Park ein Jubiläum feierte, uns Erwachsene kostete der Tag rund 30 Dollar pro Person, das Parken war frei.

Zum Zoo selber ist nur zu sagen, dass er riesig ist, wunderschön in der hügeligen Landschaft liegt und man viel Kondition mitbringen sollte, wenn man auch nur halbwegs alles sehen möchte. Ansonsten gibt es in unseren Breitengraden inzwischen auch den ein oder anderen Zoo (Burgers Zoo in Arnheim, Ruhrzoo in Gelsenkirchen um nur einmal zwei zu nennen) die sich in Teilen durchaus mit San Diego messen können.

Total k.o. verliessen wir gegen 16 Uhr den Park (übrigens wieder bei Traumwetter) und machten uns auf, endlich einmal Downtown San Diego zu besuchen.

Über die 8 und die 5 war der Weg auch gut zu finden, da man von der 5 direkt über die grosse San Diego-Coronado Bay Bridge fahren konnte fuhren wir zuerst einmal weiter (also an Downtown vorbei) nach Coronado. Coronado ist ein Stadtteil, der wie aus einem Bildband über Amerika entsprungen scheint.

Alles war super sauber und wirkte ein wenig konservativ, was auch daran liegen mag, das dort die riesige US-Naval-Station beheimatet ist. D.h. vor der Küste lagen eine Menge Kriegschiffe, darunter auch Flugzeugträger, und im Minutentakt jagten Jets oder Aufklärer über einen hinweg.     

Von der Ostseite hatten wir einen wunderschönen Blick über die Bay auf die Hochhäuser von Downtown San Diego, zudem traf sich dort am Strand gerade eine Cheerleadertruppe zum Fototermin, auch keine schlechte Aussicht ;-)

          

Nach einem kleinen Bummel durch den Ort und einem kleinen Markt fuhren wir dann auf die Westseite, vorbei an Sportplätzen auf denen die Kids fleissig Football trainierten und fanden dann endlich den heiss ersehnten Strand ! An der Promenade lag ein schönes Haus neben dem anderen, dazwischen nobel aussehende Hotels. Kann mich wirklich kaum erinnern mal einen so aufgeräumten, sauberen Ort gesehen zu haben. Der Strand war riesig, der Pazifik an diesem Abend recht ruhig aber ganz schön kalt, so das wir uns mit einem Bummel am Wasserrand begnügten.

Parken konnte man übrigens direkt am Strand. In regelmässigen Abständen standen Umkleideräume, Toiletten und Duschen bereit, so das wir unsere Füsse vom Sand befreien konnten. Das wir am Strand auch noch einen neuen Flagfootball fanden wertete diesen tollen Ausflug nochmals auf ;-)

Anschliessend ging es über die Bridge wieder zurück, dieses mal bogen wir in Richtung Downtown ab. Dort wäre uns ein Navigationssystem sicher hilfreich gewesen, denn den Weg zum Hafen (dort kann man wohl einen alten Flugzeugträger besichtigen) oder zu anderen interessanten Stellen fanden wir in der beginnenden Dunkelheit nicht so einfach. Also nutzen wir den ersten Hinweis auf das Parkhaus im Horton Plaza Center (http://gothere.com/sandiego/horton/index.htm)  und fanden dieses dann tatsächlich auch zwischen den Häuserschluchten. Um das Center herum war in vielen Restaurants und Kneipen noch richtig was los, das Center selbst ist ein über mehrere Etagen verteiltes sehr schön gestyltes Einkaufscenter. Leider machten die Restaurants im Center zum Teil schon zu, so das wir dort nur noch Fast Food Ketten vorfanden. Nach einem kurzen Einkaufsabstecher in einen Supermarkt ausserhalb des Centers machten wir uns an der Information des Centers noch schlau, wie es sich dort mit den Parkgebühren verhielt, was wegen unserer etwas eingerosteten Englischkenntnisse zuerst nicht ganz einfach war. Aber die nette Dame an der Info stellte sich als Tochter eines ausgewanderten Deutschen heraus und entwertete noch schnell die Karte ;-) Auf dem Rückweg verfuhren wir uns dann glatt wieder ein wenig und waren froh, als sich in einem recht dunklen Stadtteil dann

endlich ein Hinweis auf den Interstate fand. Von der 8 bogen wir dann noch in Richtung Fashion Valley ab, auf der Suche nach einem schönen Restaurant landeten wir aber leider "nur" in einem Wendys, also eigentlich auch nur einer besseren Fastfood-Kette. Das Zusammenstellen des Menüs erwies dann im Wust der unterschiedlichen Karten als nicht so einfach, unbedingt dort wieder essen müssten wir auch nicht.

Anschliessend ging es nur noch zum Hotel Circle und ab ins Bettchen.

 

Mittwoch/6. Tag (San Diego – Las Vegas):

Eigentlich hätte man noch viel mehr Zeit in San Diego verbringen müssen, doch da wir noch viele Kilometer und andere schöne Orte auf unseren Plan hatten und zudem nicht am Wochenende in Las Vegas sein wollten (dann steigen die Hotelpreise extrem an), hiess es schon wieder Abschied nehmen, auch ohne Old Town San Diego, den Hafen oder oder oder gesehen zu haben.

Am Vortag hatten wir uns im Supermarkt Brötchen, Marmelade usw. gekauft, so dass wir unser Frühstück selbst zubereiten konnten, danach wurde der Wagen bepackt und wir machten uns auf den Weg. Nach dem problemlosen Checkout im Hotel ging es zur Tankstelle. Tja, und wenn uns da jemand gefilmt hat sind wir jetzt in Funny Pictures oder einem ähnlichen Format im amerikanischen TV zu bewundern ;-)

An der Zapfsäule bestand die Möglichkeit die Kreditkarte einzuschieben, dann fragte der Automat nach einer 5 stelligen PIN. 5 Stellen ? Hm, also mal mit der 0 vor unseren 4stelligen probieren. Nee. Dann vielleicht tanken und an der Kasse bezahlen ? Nee, kommt nichts.

Also ab zur Kasse, dort wurde die Karte behalten und wir konnten tanken. Denkste ! Denn es reichte nicht den "Noozle", sprich Zapfhahn, wie aufgemalt in den Tank einzuführen, nein, man sollte auch noch den "lever pullen". Häh ??? Bis wir dann herausgefunden hatten, dass damit der Aufsatz des Zapfhahns an der Säule gemeint war, den man hochdrücken musste und der dann nach dem Tankvorgang durch das Auflegen des Zapfhahns wieder heruntergedrückt wird, vergingen wieder ein paar peinliche Momente   ;-)

Naja, zumindest kam dann irgendwann etwas und wir wussten nun auch wie man in Amerika tankt, allerdings war es an jeder Tankstelle anders, also nutzte uns dieses Wissen nicht wirklich viel. Meistens musste man die Karte als Sicherheit an der Kasse deponieren und konnte dann tanken (wobei wir den lever nirgendwo anders mehr pullen mussten), an manchen konnte man die Karte an der Zapfsäule einstecken OHNE das eine PIN abgefragt wird (wehe dem der die Karte verliert),  an wiederum anderen musste man im Voraus einen Betrag bezahlen und die Säule wurde dann nur für diesen Betrag freigeschaltet, was natürlich nicht so einfach war, da wir die Tankkapazität des Leihwagens kaum kannten und sich bei der Umrechnerei (es werden ja keine Liter sondern Gallonen getankt) schnell einmal verschätzen konnte. Schön war natürlich der Preis, der ungefähr ein Drittel des deutschen Preises ausmachte. Allerdings machten wir uns nicht direkt in Richtung Las Vegas, denn ich wollte einmal den Rollercoaster vom Montag in Aktion sehen, somit fuhren wir zuerst noch einmal in Richtung Mission Bay bis auf den Parkplatz, wo wir am Montag auf der Suche nach dem Strand gewendet hatten. Uns siehe da, dieser Parkplatz lag DIREKT am Strand ! Das hatten wir in der Dunkelheit nur nicht bemerkt. Also machten wir noch einen kleinen Spaziergang an der Promenade, hier wirkte vieles nicht so aufgeräumt wie in Coronado. Irgendwie erinnerte die Ecke mich total an einen Strand auf Mallorca oder Ibiza. Den kleinen Freizeitpark und den Rollercoaster - das ganze nennt sich Belmont Park – (http://www.belmontpark.com/) erlebten wir dann auch noch in Aktion, für kleinere Kinder während eines langen Strandtages sicher ganz nett.

Vom Strand aus ging es dann los in Richtung Las Vegas. Allerdings nicht ohne einen kleinen Zwischenstopp am Qualcomm Stadium einzulegen, der Heimat der San Diego Chargers aus der NFL (http://www.chargers.com/) , welches vom Interstate 8 aus ganz einfach zu erreichen war. Leider war dort alles verschlossen, so dass wir nur ein paar Aufnahmen von aussen machen konnten.

Dann ging es auf den langen Weg nach Las Vegas, immer dem Interstate 15 folgend, wiedereinmal später als eigentlich geplant, aber uns hetzte ja niemand. Auf dieser Fahrt bekamen wir dann so ein bisschen das Gefühl von der Grösse des Landes. Zuerst noch durch viele grüne Canyons wurde es schnell immer trockener und öder, teilweise war links und rechts der Strasse bis zum Horizont "das grosse Nichts" während die Strasse so weit man sehen konnte schnurrgerade geradeaus führte.

Und dann immer wieder die grosse Verwunderung, wenn mitten im Nichts plötzlich ein kleiner Ort auftauchte, teilweise zwar wunderschön anzusehen, aber wie öde muss es dort auf die Dauer sein ? An Freitagen muss der Interstate ziemlich voll sein, bei uns war er ganz gemütlich zu befahren, den Tempomaten eingeschaltet und dann nur ab und zu mal einen der grossen Trucks überholen. Nach einigen Stunden erreichten wir dann Baker, einen kleinen Ort, der mitten in der Wüste liegt und der fast nur aus Werkstätten, Tankstellen und Restaurants besteht. So stellt man sich die Kulisse für einen Horrorfilm vor. Wir tankten dort und futterten uns in einem Food Court (besteht immer aus mehreren unterschiedlichen Ketten wie Burger King, Subway, Pizza Hut, KFC..., so das fast für jeden Geschmack etwas dabei ist) durch. Draussen herrschten übrigens, obwohl es ja schon Oktober und später Nachmittag  war, ziemlich drückende und hohe Temperaturen, puh, was muss das dort im Hochsommer heiss werden.

Frisch gestärkt ging es weiter in Richtung LV, bei jedem Berg den wir überquerten die Frage, was mag wohl dahinter sein, meistens war es dann aber ausser der Strasse nicht viel ;-)

Als es schon langsam zu dämmern begann erreichten wir Primm (http://www.primmvalleyresorts.com/),  einem Vorort von Las Vegas, der aus einigen Kasinos, Hotels, Fashionoutlets sowie einer riesengrossen Achterbahn besteht. Leider schien letztere nicht im Betrieb zu sein, zudem hätten wir leider eh keine Zeit gehabt. )

Dann war es nicht mehr weit bis Las Vegas, die ersten Häuser tauchten am Horizont auf. Da wir aus Süden kamen, unser gebuchtes Hotel Circus Circus (http://www.circuscircus.com/) aber am Nordende des Strips liegt, fuhren wir einmal fast den gesamten Strip entlang und konnten uns schon so ein erstes Bild machen.

Die Hotels waren einfach nur überwältigend gross, überall leuchtete und blitzte es, ständig kam von irgendwoher Musik, dazwischen Menschenmassen und ein ziemliches Verkehrschaos. Daher dauerte es auch noch einmal einige Zeit bis zum Circus Circus. Vom Strip ging es links auf das Grundstück, wir fuhren direkt in ein Parkhaus welches als kostenlos gekennzeichnet war. Später stellte sich heraus, dass wir durch Zufall optimal zum Be-und Entladen geparkt hatten, da auf der gleichen Etage der Zugang zu unserer Ebene war.

Dadurch, das wir so spät waren, herrschte an der Anmeldung nicht das sonst wohl übliche Chaos, wir wurden sofort bedient und erhielten neben den Codekarten für das Zimmer auch eine mit 25 $ aufgeladene Tankkarte sowie ein Bonusheft - mit dem man u.a. ein Buffet umsonst bekam oder diverse Spiele umsonst oder verbilligt machen konnte - da wir das Zimmer über das Internet gebucht und im Voraus bezahlt hatten. Das alles bei einem Zimmerpreis von 56 $ pro Nacht !

Nach einiger Suche, trotz guter Beschreibung am Empfang, bezogen wir dann unser Zimmer im 23. Stock mit direktem Blick auf das Nordende des Strip mit dem Stratospheretower und dem Hotel Sahara.

Das Circus Circus gehört sicher zu den älteren Hotels in Las Vegas und kann mit dem Luxus einiger anderer nicht mithalten, mit Kind ist es aber genau das richtige. Innerhalb des Hotels befindet sich der Adventuredome, ein grosser Indorfreizeitpark mit Achterbahn, Wasserbahn usw usw. Zudem gibt es im Kasino einen eigenen Kinderbereich, in dem Spiele angeboten werden, die wir sonst von der Kirmes her kennen. Dazwischen finden alle 15 -30 Minuten Vorstellungen von Zirkusartisten statt. Ansonsten gibt es in dem Hotel eigentlich alles, vom Frisör über diverse Shops, Restaurants, Bars und natürlich dem riesigen, über mehrere Bereiche verteiltem Kasino. Kinder dürfen übrigens auf den breiten Wegen durch das Kasino, sich aber nicht irgendwo hinsetzen oder gar spielen. Erste wichtige Aufgabe in diesem scheinbaren Chaos: wie finde ich raus und noch schwieriger, wie wieder rein und zu meinem Zimmer ;-)

Nach einigen Problemchen mit den Aufzügen (nicht alle fahren in jede Etage) hatten wir aber auch das schnell im Griff und trauten uns ins Getümmel auf dem Strip. Bei angenehmen Temperaturen ging es in den Dschungel aus Menschen, Autos, Leuchtreklamen, Pornobildchen, Musik und den riesigen Hotels. Auf http://www.vegas-online.de hatte ich mir zuvor einige sehr gute Infos über den Strip und die Hotels besorgt, so dass wir zumindest ein wenig Orientierung hatten. Unser erster Stop war dann am Treasure Island, wo Abends 3-4 Piratenshows stattfinden. Man sollte allerdings ca.30 Minuten vorher dort sein, um einen guten Platz zu ergattern. Die Show war dann recht simpel, aber mit schönen Effekten.

Danach gingen wir hinüber ins Venetian, einem Hotel, in dem wie in Venedig die Gondeln auf Kanälen durch das Haus schippern. Während die Wände an den Kanälen aussehen, als wäre man in Italien, ist die Decke mit täuschend echtem blauen Himmel bemalt und beleuchtet, so das man selbst Abends den Eindruck hat, einen Nachmittagsbummel durch Venedig zu machen. In dem ganzen Gewirr fanden wir dann auch kaum einen Ausgang, man verlor ganz schnell die Orientierung.

Anschliessend ging es noch ein Stück den Strip hoch und dann ziemlich geschafft wieder zurück zum Hotel, wo wir uns noch in der Sportsbar einen Drink genehmigten um danach ko in den gemütlichen Betten im 23. Stock zu versinken.

Donnerstag/7. Tag (Las Vegas):

Nanu, was waren denn das für Geräusche da draussen ? Nee, es durfte doch nicht wahr sein, wir waren mitten in der Wüste und es regnete in Strömen ?

Tatsächlich, in den 14 Tagen Amerika hatten wir 13 Tage tolles Wetter, nur in der Wüste von Las Vegas sollte es diesem Tag komplett durchschütten.

Zum Frühstück gingen wir zum Buffet im Circus Circus. Dort musste man pro Person 9,99 $ bezahlen und hatte dann freie Auswahl (wobei wir ja aus dem Heft auch noch einen Gutschein hatten). Vor der Kasse hatte sich eine ziemlich lange Schlange gebildet, denn in den Essbereich wird man nur hereingelassen, wenn ein Tisch frei und gereinigt ist. Die Kassiererin war dann (wie viele andere Amerikanerinnen während des gesamten Urlaubes) begeistert von Sarahs gefärbten Strähnen und kurz darauf bekamen wir dann auch schon einen recht ruhig gelegenen Tisch.

Das Büffet selber war wirklich gut. Sehr viel Auswahl, wenn auch nicht alles unbedingt dem "normalen" deutschen Geschmack traf, aber man konnte ja alles mal probieren. Ein gemütliches Frühstück in einer kleinen Pension ist sicher was feineres, aber schlecht war es hier definitiv auch nicht.

Frisch gestärkt erkundeten wir dann noch ein wenig das Hotel um uns dann in den Adventuredome zu begeben. Leider waren an dem Tag sowohl die Wasserbahn als auch die Riesenschiffschaukel nicht in Betrieb, was natürlich sehr schade war, da besonders die Wasserbahn sehr interessant aussah. Durch die Gutscheine im Bonusheft konnten wir kostenlos eine Partie Minigolf wagen, die dann auch viel Spass machte, auch wenn die Bahnen sicher auch schon mal bessere Zeiten gesehen haben. Erschreckend auch, das innerhalb kürzester Zeit im gesamtem Dom überall Eimer verteilt standen, da es an allen Ecken und Enden durch die grosse Glaskuppel durchtropfte. Wir liessen uns die gute Laune aber nicht verderben und nach einem harten Kampf um den ersten Platz im Minigolf begannen wir die Fahrgeschäfte unsicher zu machen. Da sich kaum Gäste in den Dom verirrt hatten gab es keinerlei Wartezeiten und so konnten wir besonders die Achterbahn (mit Doppellooping und Schrauben) reichlich nutzen.

So ging der Vormittag und auch der frühe Nachmittag schnell um. Fazit: den Adventuredome muss man zwar nicht unbedingt besuchen (hindurchschlendern kann man übrigens auch ohne Eintrittskarte und ggf. auch die Geschäfte einzeln bezahlen), aber an so einem verregneten Tag ist es besonders mit Kind eine ganz angenehme Sache.

Nach einer kleiner Stärkung und ein bisschen Pause wollten wir dann dem Stratospheretower einen Besuch abstatten (wenn man schon die ganze Zeit aus dem Fenster direkt darauf blickt). Klar war aber auch schon vorher, die Achterbahn bzw. Karussels auf der Spitze würde von uns dreien keiner ausprobieren.

Nach einigen Minuten Fussmarsch (in Las Vegas sind es halt auch bis zum Nachbarhotel nicht nur ein paar Meter) standen wir dann auch vor dem imposanten Gebilde, die recht teure Fahrt an die Spitze schenkten wir uns dann aber trotzdem. Also gingen wir zurück auf die anderen Strassenseite zum Hotel Sahara, da ich zuvor gelesen hatte, dass im Hotel eine Station des Monorailtrains sei, der einige Hotels am Strip miteinander verbindet. Vor dem Sahara bretterte übrigens auch eine Achterbahn durch die Botanik, leider war sie wohl wegen des schlechten Wetters nicht in Betrieb. Nach ein bisschen Sucherei fanden wir dann auch den Zugang zum hochmodernen Zug, allerdings war uns der Fahrpreis von (wenn ich mich richtig erinnere) 5 Dollar pro Person und Fahrt dann doch zu hoch, zumal man mit den Bussen, die den ganzen Tag am Strip verkehren, für 2 Dollar ebenfalls von einem bis zum anderen Ende des Strips fahren kann. Gut, die Busse sind recht voll, halten alle 50 Meter und kommen wegen des Verkehrschaos nicht so wirklich schnell voran, aber auf der anderen

Seite sieht man so auch wenigstens noch mal was vom Strip. Leider hatte unser Bus ein Problem, so das wir nicht bis ganz ans Südende kamen.

Dort wollten wir uns eigentlich das Hotel Luxor (erbaut im Stil einer Pyramide) ansehen, der Bus beendete seine Fahrt aber am Hotel Excalibur und uns fiel nicht auf, dass das Luxor nur ein Hotel weiter gewesen wäre. Naja, so hat man noch etwas für den nächsten Besuch.

Das Excalibur ist einem Ritterschloss nachempfunden, was natürlich besonders Sarah prima gefiel. Das Nachbarhotel ist dann das New York New York, welches mir einfach am besten gefiel. Hier ist die Skyline von New York nachgebaut, um das ganze herum jagt eine irrsinnige Achterbahn und alles ist einfach nur riesig.

Leider hatten wir nicht die Zeit um uns auch in den Hotels länger umzusehen, aber beim nächsten Besuch würde ich besonders hierfür mehr Zeit einplanen. Die Wege von Hotel zu Hotel unterschätzt man sicher gerne, durch die Grösse der Häuser läuft man schon an jedem Hotel recht lange vorbei, wenn man dann noch öfters stehen bleibt um sich das eine oder andere genauer anzusehen, vergehen die Stunden wie im Flug. Leider begann es auch wieder fester zu regnen, so dass wir auch noch einen Schritt zulegten und einige der anderen tollen Hotels (z.B. dem Paris oder dem Monte Carlo) nur im "Schnelldurchlauf" zu sehen bekamen. Nach einer Stärkung in einem Foodcourt schauten wir uns dann noch die imposanten Wasserspiele vor dem Luxushotel Belagio an, dort wurden synchron zur Musik Wasserfontänen in beeindruckende Höhen geschossen, danach ging es, inzwischen ziemlich durchnässt vom Dauerregen, vorbei am sehr schönen Caesars Palace und dem Mirage (leider haben wir in beiden Tagen den "Vulkanausbruch" vor dem Hotel nicht mitbekommen, auch dieses Haus würde ich mir sehr gerne auch von innen einmal genauer ansehen) flott zurück zum Circus Circus. Nachdem Sarah dann im Bett lag gönnten wir beide uns noch ein bisschen Erholung an der Sportbar bevor auch dieser Tag schon wieder zu Ende ging. Fazit von unserem Las Vegas-Besuch: wenn man wirklich viel sehen will und besonders auch in die Hotels möchte, reichen 2 Tage sicher nicht. Um alles in Ruhe zu geniessen sollten es auf jeden Fall 3 oder mehr Tage sein. Das Circus Circus ist eines der einfachsten und preisgünstigsten Hotels und ist wirklich ehr etwas für Familien mit Kindern. Wer es etwas luxuriöser möchte und auch gerne mal gemütlich am

Pool relaxen will sollte sich lieber eines der anderen Häuser aussuchen. Für uns jedoch war das Circus Circus vollkommen in Ordnung, über den Service und

die Sauberkeit kann man überhaupt nichts negatives sagen.

Freitag/8. Tag (Las Vegas – Death Valley – Bishop):

Am Vorabend hatten wir Sarah versprochen mit ihr vor der Abfahrt noch einige der Spiele im Midway, dem Jugendspielbereich im Circus Circus, zu machen.

Also ging es nach dem Frühstücksbuffet, welches wir wieder im Circus Circus einnahmen, zuerst einmal ans Koffer packen und Auto beladen. Danach checkten wir aus (d.h. man musste einfach nur den Schlüssel in einen der dafür bestimmten Boxen werfen) und begaben uns zu den Spielen.

Durch das Gutscheinheft hatten wir 4 Spiele frei und auch der Rest war vom Preis völlig in Ordnung (billiger als auf jeder deutschen Kirmes), so dass wir doch einiges ausprobierten.  Bis auf ein Kuscheltier sprang zwar kein weiterer Gewinn dabei heraus, Spass hatten wir aber allemal. So verging die Zeit auch wieder schneller als gedacht und mit einiger Verspätung machten wir uns auf, Las Vegas in nördlicher Richtung zu verlassen (übrigens wieder bei strahlend blauem Himmel).

Den Weg zum Freeway 95 fanden wir natürlich wieder nicht auf Anhieb und bei der ein oder anderen Ecke in Las Vegas Downtown hätten wir nicht unbedingt aussteigen wollen, aber im Endeffekt sieht man manches sicher auch einfach schlimmer als es in Wirklichkeit ist.

Über die 95 ging es dann in Richtung Death Valley (http://www.nps.gov/deva/) . Während meine beiden Mädels den langen Fussmärschen von Las Vegas Tribut zollten und gemütlich im Auto vor sich hinschlummerten, wurde es draussen immer einsamer, öder und wärmer. Das ganze erinnerte an die Hinfahrt nach Las Vegas nur das hier noch viel weniger Verkehr unterwegs war. Nach einiger Zeit mussten wir dann die 95 verlassen und dann über die 373/127 in Richtung Death Valley Junction abbiegen.

Teilweise kam man sich vor wie in einem amerikanischen Horrorfilm oder Western, wir waren völlig alleine unterwegs, ringsherum nur Sand, Felsen und trockene Sträucher.

Irgendwann tauchte dann eine verlassene Station auf, dort konnte man an einem Automaten die "Eintrittskarten" für das Death Valley ziehen, welche 20 $ kosteten.

Danach ging es weiter über die 190, mal bergauf, mal bergab und immer wieder mit schönen Aussichten bei denen man auch nur halbwegs das Gefühl für die riesige Größe bekam.

 

Am Zabriskie Point machten wir dann eine kleine Fotopause, bevor wenig später der Ort Death Valley auftauchte, in dem u.a. ein Museum über den National Park steht und wo man sich bei Vorlage der Eintrittskarte eine Landkarte mit zusätzlichen Informationen zum Park abholen konnte.

 

Vorbei am tiefsten Punkt der USA ging es weiter, vorbei an Sanddünen wie in der Sahara, die plötzlich unerwartet auftauchten, durch Stovepipe Wells, einem kleinen "Dorf" (3 Häuser, 1 Tankstelle, die wir zur Sicherheit auch gleich einmal nutzten) und über Salzseen weiter in die Berge.

          

Auch wenn die Landschaft recht eintönig war, uns machte die Fahrt richtig Spass und von den Bergen, die man hinterher durchqueren musste, hatte man einige wunderschöne Aussichten. Dadurch, dass wir recht spät unterwegs waren,  waren wir auch so gut wie alleine auf der Strasse, d.h. auch ich als Fahrer konnte die Fahrt so richtig geniessen.

      

Nach der Überquerung der Berge ging es auf der anderen Seite in das immer grüner werdende Owens Valley, während gegenüber schon die imposanten Berge der Sierra Nevada lagen. Nach einigen Meilen fuhren wir dann durch klangvolle Orte wie Lone Pine oder Independence, vorbei an Indianerreservaten durch eine wunderschöne Landschaft.

Überall dort wurde übrigens fleissig gefeiert, und zwar in alten Kostümen aus de Zeit des Wilden Westens, teilweise sogar mit Planwagen und Indianerzelten. Wie wir später erfuhren war ein Nationalfeiertag. Passte alles natürlich wunderschön ins Bild ! Langsam wurde es zunehmend kälter, nach der Hitze im Death Valley ein ganz schöner Umschwung. Auf den Bergen den Sierra Nevada sah man dann auch schon einiges an Neuschnee, was mir im Hinblick auf den Tiogapass nicht wirklich gefallen wollte.

Vorbei an schönen Wäldern, Seen, Gebieten mit Elchen, Rinderherden usw. erreichten wir am frühen Abend endlich unser nächstes Ziel, Bishop (http://www.bishopvisitor.com/)

Gebucht hatten wir das La Quinta Inn (http://www.lq.com/lq/properties/propertyProfile.do?ident=LQ6046&propId=6046) . Dieses lag praktischerweise direkt an der Strasse über die wir kamen und war somit spielend leicht zu finden. Am Empfang wollte der sehr freundliche Mitarbeiter uns schon verständlich machen, dass keine Zimmer mehr frei seien, als wir ihm jedoch unsere Reservierung zeigten klärte sich das ganze sofort und wir durften unser gemütliches Zimmer im nagelneu renovierten Haus beziehen. Auf Nachfrage, warum das Haus denn so voll sei, bestätigten sich unsere Befürchtungen: wegen des Neuschnees war der Tiogapass gesperrt worden, in den gesamten Orten vor dem Pass war kein einziges Zimmer mehr zu bekommen. Nach Einschätzung am Empfang würde der Pass zu etwa 50:50 am nächsten Tag wieder geöffnet, es wäre zwar kalt, aber es seien vorerst keine weiteren Niederschläge angesagt. Nachdem das Zimmer bezogen war und ich kurz im Internet (steht in fast allen Häusern in der Lobby den Gästen kostenlos zur Verfügung) die Ergebnisse meine Eishockeyteams (Hallo Moskitos !!) gecheckt hatte (jubel, u.a. ein 8:1 Auswärtserfolg !) machten wir uns auf eine kleine Wanderung durch den abendlichen dunklen Ort. Schon nach wenigen Minuten fanden wir dann auch einen sehr grossen Supermarkt, der noch geöffnet hatte. Nachdem wir uns mit einigen Knabbereien, Getränken usw. versorgt hatten ging es noch in eine gemütliche Pizzaria, die wir zuvor im Ort gesehen hatten. Frisch gestärkt ging es dann durch den wunderschönen, klaren und kühlen „Winterabend“ zurück zum Haus. 

Samstag/9. Tag (Bishop – Yosemite Park – Oakdale):

Der erste Blick am nächsten Morgen galt natürlich dem Wetter, und, wie nicht anders zu erwarten, lachte uns die Sonne entgegen (wenn Engel reisen ;-) ).

In den Bergen hingen allerdings auch noch einige Wolken, so dass auch der Empfang sich nicht festlegen wollte, ob der Pass offen sei und auch bleiben würde.

Nach einer kräftigen Stärkung am einfachen aber insgesamt doch guten Frühstücksbuffet räumten wir das Zimmer, beluden den Wagen und wollten losdüsen, die längste geplante Strecke lag vor uns. Doch der Bordcomputer hatte etwas dagegen und zeigte an, dass einer der Reifen zuwenig Druck hätte. Zum Glück lag in ein paar Metern Entfernung eine Tankstelle bei der wir sogar mit unserer Karte aus dem Circus Circus tanken konnten und nach kurzem Studium der Beschreibung hatten wir dann auch verstanden, wie man wieder Luft in die Reifen bekommt (allerdings war das nicht wie hier in Deutschland üblich kostenlos). Nun kam also zu dem mulmigen Gefühl wegen des Passes auch noch die Frage, ob der Reifen vielleicht beschädigt sei und ob er halten würde hinzu. Zum Glück kann ich im Nachhinein sagen, das der Reifen uns keine weiteren Probleme mehr bereitete.

Also machten wir uns auf in Richtung Yosemite Park (http://www.nps.gov/yose/) . Dabei durchquerten wir noch Bishop, von dem wir in der kurzen Zeit leider viel zu wenig gesehen hatten, insgesamt fühlten wir uns immer wieder an einen grösseren Ort in den Alpen erinnert.

Durch die wunderschöne Landschaft stieg die Strasse immer weiter an, dabei näherten wir uns bedenklich den Wolkenbänken und der Schneefallgrenze. Gegenüber dem malerischen Mono Lake zweigte dann von der 395 die 120 ab die uns in Richtung Tiogapass und Yosemitepark bringen sollte.

Zum Glück war der Pass geöffnet und auch die Wolken zogen sich nach und nach zurück, so dass unserer Fahrt durch den Park nichts mehr im Wege stand. An der Zufahrt mussten wir dann wieder die (scheinbar üblichen) 20 $ bezahlen, dafür gab es dann auch wieder einen Faltplan mit vielen interessanten Infos und Tips.  

Schon nach wenigen Metern machten wir dann unsere erste Pause, nach der Wüste vom Vortag standen wir nun im Schnee ! Anschliessend schlängelte sich der Pass recht steil (kein Wunder, dass hier bei Schneefall sofort gesperrt wird !) in die Höhe, insgesamt kommt man bis auf fast 10.000 Fuss (am Tag zuvor waren wir im Death Valley noch bei -300 Fuss gewesen). Danach führte die Strasse durch den wunderschönen Yosemite Park. Am liebsten wären wir alle 10 Meter stehen geblieben und hätten fleissig gefilmt und fotografiert, nach jeder Kurve warten neue tolle Ausblicke auf einen.

                                                                           

Wir beliessen es aber bei etwa 5 Pausen, bei denen wir mal weit über die Felsen kletterten und die tolle Aussicht genossen, mal am Bach den Anglern zusahen oder es uns an einem See zum kleinen Picknick gemütlich machten. Leider hatten wir ja noch einige Meilen vor der Brust, so dass wir nicht an jeder Stelle länger verweilen konnten.

  

Trotzdem schafften wir es noch, am Ende der Strecke anstatt den Park zu verlassen noch einmal in östliche Richtung abzubiegen und in den nördlichen Teil des Parks zu fahren. Ganz bis Yosemite Village oder dem Glacier point schafften wir aber nicht, wir fuhren bis zum sehr schönen Bridaveil Fall Wasserfall und nach einem kleinen Spaziergang dort dann wieder zurück.

Für alle Naturfreunde die gerne in den Alpen unterwegs sind kann ich den Park nur empfehlen. Wir fanden es einfach nur wunderschön dort und wer ein bisschen Zeit hat, sollte vielleicht sogar eine Übernachtung im Park (in einem der tollen, aber nicht ganz billigen Hotels) einplanen. Einen Bären bekamen wir zwar leider nicht zu Gesicht, dafür aber eine Menge Warnungen, ja keine Lebensmittel im Auto, Zelt o.ä. herumliegen zu lassen, dafür waren dann entsprechende Behälter zur Verfügung gestellt.

  

Nach dem Park ging es dann weiter in Richtung Westküste, immer der 120 folgend, auch hier fuhren wir durch wunderschöne Landschaften, bis nach einigen Stunden am späten Nachmittag endlich unser geplantes Ziel, Oakdale (http://www.ci.oakdale.ca.us/) , erreicht war. Insgesamt war diese Strecke etwas zu lang geplant, ein paar Orte früher ein Hotel zu buchen wäre sicher besser gewesen. In Oakdale hatten wir das Best Westen Rama Inn (http://book.bestwestern.com/bestwestern/productInfo.do?propertyCode=05565) gebucht und das Haus erwies sich als wirklich klasse !

Es lag ebenfalls direkt an der Durchfahrtsstrasse, war also leicht zu finden, verfügte über ein sehr gemütliches Zimmer (Kaffeemaschine, TV, Fön, Mikrowelle hinzu), darüber hinaus noch über einen Fitnessraum, eine Sauna und einem Pool.

Letzteren nutzten Sarah und ich dann gleich aus. Anschliessend ging es durch die schöne Spätsommerluft zu einem grossen Supermarkt, der direkt gegenüber dem Hotel lag. Neben den üblichen Futtereien holten wir uns dieses mal ein paar Mikrowellengerichte, die wir dann später auf dem Hotelzimmer zubereiteten. Zudem fanden sich Markt einige Fanartikel der San Francisco 49ers ("meinem" Team in der Amerikanischen Footballliga), lustigerweise am gleichen Stand mit Artikeln der Oakland Raiders (dem Erzfeind !), was schon gleich wieder ein kleines Loch in die Urlaubskasse riss (naja, soviel war es dann doch auch wieder nicht).

Übrigens stand am nächsten Tag das Heimspiel der 49ers gegen genau diese Oakland Raiders auf dem Spielplan, und wir fuhren ja von Oakdale aus durch Oakland nach San Francisco (hat noch jemand ein Oak mehr für mich ? ;-) ), so dass ich ja wenigstens ein bisschen Flagge zeigen musste ;-)

Nach dem Mikrowellen-Menü holte ich uns in einem nahegelegenen Eisladen noch 3 Eisbecher (garnicht so einfach mit den unterschiedlichen Grössen und

Geschmacksrichtungen klarzukommen) die sich dann aber als zu gross und nicht ganz so lecker wie in Deutschland, Italien oder Kroatien erwiesen. Und so war wieder war ein Tag viel zu schnell zu Ende.

  

Sonntag/10. Tag (Oakdale – San Francisco):

Nach dem Aussehen des Hauses zu urteilen hatten wir ein besseres Frühstücksbuffet als im La Quinta Inn erwartet, was dann allerdings doch nicht zutraf.

Trotzdem räumten wir gut gestärkt ganz gemütlich das Zimmer und machten uns auf den Weg in Richtung San Francisco. Die Fahrt über die 120 führte eine zeitlang durch kleinere Orte und dann hinterher über den Interstate 580 in Richtung Westküste. Ich hatte wegen des anstehenden Derbies zwischen Oakland und den 49ers ein bisschen Verkehrschaos erwartet, allerdings waren wir so unterwegs, dass die Zuschauer eigentlich schon früher gefahren sein mussten. Bis zur Baybridge, die Oakland mit San Francisco verbindet, ging es jedoch störungsfrei, so dass wir zur Mittagszeit dort ankamen. Hier staute es sich allerdings auf gefühlten 17 Spuren, da jeder PKW an den Mautstellen eine geringe Gebühr bezahlen musste. Aber nachdem die Zahlstellen passiert waren ging es recht flott über die 101 in Richtung City. Bei der Fahrt über die Brücke erhaschten wir noch einen kurzen Blick auf einen Flugzeugträger sowie diversen anderen Schiffen der US Marine, die vor San Francisco  vor Acker lagen. In der City angekommen mussten wir uns nur weiter an die 101 halten, die schnurrgerade durch die Stadt in nördliche Richtung verläuft.

  

Dabei erhielten wir einen ersten schönen Eindruck von dieser tollen Stadt. Nach einigen Meilen bog die 101 dann ab und wurde zur Lombard Str. Diese ist u.a. bekannt aus dem Fernsehen, da es sich um die berühmte Serpentinenstrasse handelt, durch deren Blumen sich immer die Autos schlängeln. Wir mussten allerdings ein Stück weiter in die andere, westliche Richtung fahren, bis auf der rechten Seite unser gebuchtes Haus, das Cow Hollow Motor Inn auftauchte (http://www.cowhollowmotorinn.com/).

Das Haus war zwar ehr einfacher, aber das Zimmer war richtig schön und urgemütlich und lag zu einer kleineren Seitenstrasse mit Cafes und Restaurants.

Für das Auto stand eine Tiefgarage zur Verfügung die, darauf hatte ich extra geachtet, im Zimmerpreis enthalten war. In vielen Hotels kommen hier in SF nämlich ansonsten oft noch einige nicht gerade kleine Beträge hinzu. Zum Haus gehörte ein Restaurant das mit einer interessanten Karte lockte, welches wir aber leider in den nächsten Tagen nicht ausprobierten. Ein Frühstück war leider nicht inklusiv, auch verfügte das Haus über kein Schwimmbad. Dennoch kann ich es jedem, der in einer angenehmen Ecke von SF, von der aus zudem die ganze City prima mit den öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar ist, und der für einen günstigen Preis wohnen möchte, empfehlen.

Während wir unser Zimmer bezogen lief im TV gleich live die Übertragung vom Spiel der 49ers, welches "mein" Team dann locker gewinnen konnte, da Oakland einige haarsträubende Fehler machte. Schade, dass ich nicht im Stadion dabei sein konnte, aber immerhin sass ich in der gleichen Stadt live vor der Glotze !

Mitten während die Spiels erbebte die Stadt dann plötzlich unter einem ohrenbetäubenden Lärm. Zunächst war aus dem Fenster nicht viel zu sehen, doch dann jagten plötzlich Kampfjets durch den strahlend blauen Himmel. Zuerst dachten wir, es würde sich im Übungsflüge der Jets des Carriers handeln, doch als diese dann anfingen sich wie wild zu drehen, Loopings zu fliegen oder andere waghalsige Manöver zu zeigen, wunderte uns das schon. Leider war von unsrem Fenster aus nur ein Teil davon zu sehen, der Lärm zeigte aber, dass sie einige Zeit über der Stadt tobten. Erst später, beim Blick in ein Veranstaltungsheft, entdeckten wir, dass an diesem Sonntag ein Nationalfeiertag in SF u.a. damit gefeiert wurde, dass die Kunstflugstaffel der US Armee (die Blue Angels) ihr Können über der Stadt demonstrierte. Atemberaubend und Ohrenbetöhrend ! Somit erklärte sich dann sowohl der Verkehr als auch die Anwesenheit der Marine vor der Küste.

Nach dem Spiel machten wir uns dann zu Fuss auf in Richtung Küste und  Maritim Park. Durch die Strässchen mit einigen wunderschönen kleinen Häuschen waren es nur wenige Minuten bis zum Meer und zum ersten Blick auf die berühmte Golden Gate Bridge.

   

Am Park angekommen erlebten wir leider nur noch die Aufräumarbeiten eines Festes mit. Hier hatte am Tag zuvor u.a. ein Flugrennen des Red Bull Races stattgefunden, mit allerlei Buden usw. Nur noch ein paar Gäste waren hier und spielten Football o.ä. Also schlenderten wir durch den Park bis zum Ghirardelli Square und zum The Cannery Center (http://www.thecannery.com/) , vor dort weiter entlang die Jefferson street.

              

An dieser finden sich Läden aller Art (hauptsächlich natürlich mit viel Andenkengedöns) sowie einige schöne Restaurants oder ein Wachsfigurenkabinett. Vor einem Restaurant standen die Besucher schlange. Dieses war aufgemacht wie ein Dschungel, im unteren Bereich gab es alles nur erdenkliche an Merchandise, im oberen konnte man speisen und zudem wohl eine Art Rundgang durch den Dschungel machen. Leider war die Wartezeit so lange, dass wir uns das ganze nur ein wenig ansehen und nicht selber ausprobieren konnten. Vor dort waren es dann entlang dem Fisherman´s Wharf nur noch wenige Meter bis zum berühmten Pier 39 (http://www.pier39.com/) . Auf dieser alten Anlegestelle findet man heute viele sehr schöne Geschäfte und Restaurants. Ich hatte zudem in einem über 10 Jahre altem Urlaubsfilm von Bekannten gesehen, dass dort auch ein NFL-Shop sein sollte, und tatsächlich war er noch immer an der gleichen Stelle. Dort deckte ich mich erst einmal mit ein paar Fanutensilien, die man in Deutschland so gut wie garnicht oder halt zu viel höheren Preisen bekommt, ein. Tja, ohne Frau und Tochter hätte ich den Laden wahrscheinlich leer gekauft, aber deren mahnende Blicke bzw. diverse Tritte vor´s Schienbein verhinderten das schlimmste ;-) Zudem konnte man im Laden noch ein bisschen über Football und besonders das Spiel am Mittag fachsimpeln, zumal natürlich viele viele San Francisco- und Oakland-Fans in ihren Trikots vom Spiel aus zum Pier und natürlich auch in den Shop gekommen waren. Die NFL Europe kannte dort aber niemand. Nach dem kleinen Kaufrausch wollte ich meine beiden dann noch überraschen, hatte ich doch gelesen, dass am Pier eine Kolonie wilder Seelöwen einen Teil der Anlagen besetzt hätte. Inzwischen war es recht dunkel und  kühl geworden, aber nach ein paar Meter am Kai entlang hörte man den Lärm der Tiere und, wenig später, kam dann auch der Geruch hinzu. Zu sehen war allerdings in der Dunkelheit nur ein kleiner Teil der Kolonie, trotzdem schön zu erleben, wie sich hier die wilden Tiere in der Nähe des Menschen breit machen und wie rücksichtsvoll damit umgegangen wird. Es gibt zwar Aussichtsplattformen, aber keiner füttert die Tiere oder stört sie sonstwie. Nach diesem kleinen Abstecher machten wir uns dann auf denn nun nicht mehr ganz so kurzen Rückweg, den wir aber durch Wohngegenden ein wenig abkürzten. Zwar ist man sich bei manchen Strassen nicht immer ganz sicher, ob man sie als Toury wirklich so einfach benutzen sollte, aber wir hatten nicht eine einzige brenzlige Situation. Nicht unterschätzen sollte man allerdings das Gefälle der Strassen, teilweise kommt man sich vor als wenn man auf einer Bergtour ist. Etwas durchgefroren und mit müden Beinen erreichten wir dann unser Haus. Moni und ich unternahmen anschliessend noch einen kleinen Ausflug in eine Cocktailbar die nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt lag, bevor der sich der erste Tag in meiner Traumstadt dem Ende entgegen neigte.

Montag/11. Tag (San Francisco):

Für den Montag hatten wir uns schon vorab eine grosse Shoppingtour vorgenommen. Hatten wir doch bisher sämtliche Outletcenter links liegen lassen, so wollten wir doch zumindest in der City von SF mal ein bisschen nach den angeblich so günstigen Klamotten Ausschau halten. Um es vorweg zu nehmen, viel preisgünstiger als bei uns war es nicht, dazu muss man dann vielleicht wirklich ehr die Outlets ansteuern. Nach einem Frühstück auf unserem Zimmer (nur wenige Meter entfernt fand sich eine Bäckerei) machten wir uns, natürlich wieder bei wunderschönstem Wetter, zu Fuss auf in Richtung Fisherman´s Wharf (http://www.fishermanswharf.org/) , denn dort in der Nähe hatten wir am Vortag eine Endstation der berühmten Cable Car (http://www.sfcablecar.com/)  gesehen. Ich hatte zuvor gelesen, dass es eine Fahrkarte gibt,  mit der man den ganzen Tag lang alle öffentlichen Verkehrsmittel, also Busse, Bahnen und die Cable Car, benutzen kann. Das Kassenhäuschen an der Stadion war zwar nicht besetzt, aber man konnte diese Karte dann auch beim Schaffner in der Cable Car kaufen. Wer nicht nur ein bisschen mit der Cable Car fahren möchte, für den lohnt sich dieses Ticket für (ich meine) 12 $ auf jeden Fall. Die Fahrt mit diesem Wahrzeichen war dann auch wirklich ein Erlebnis. Durch das Gefälle der Strassen kam man sich teilweise vor wie auf einer alten Holzachterbahn. Wir fuhren zuerst die Powell/Hyde Line bis ins Herz der City.  Vor dort aus durchstöberten wir die diversen Geschäfte, vom Walt Disney Shop über GAP und diverse Schuhläden bis zum Virgin Megastore, in dem ich mir ein, zwei CDs gönnte, während der Rest der Familie die Tüten mit Klamotten und wirklich schönen und günstigen Schuhen füllte. Danach ging es mit der Calaifornia Line der Cable Car, die viel weniger benutzt wird als die anderen Linien, die aber von der Aussicht her besonders schön ist, die paar Haltestellen bis nach China Town.

     

Dort ist es am Tag zwar auch sehr interessant, in der Dunkelheit sieht das ganze aber sicher noch viel farbenfroher aus. In einem Laden erstanden wir dann auch eine Reisetasche, um dem Problem mit dem Gewicht der Koffer auf dem Rückflug aus dem Weg zu gehen. Lustig war eine nicht mehr ganz junge Dame die jedem Passanten, egal ob er auf der anderen Strassenseite ging, ein "my chinese food is very good" entgegenschmetterte.

Nach dem Bummel bestiegen wir noch einmal die Cable Car in Richtung Hafen, dabei kamen wir durch die besonders beeindruckenden Hochhausviertel. Am Hafen bestiegen wir nach einem kurzen Bummel eine Strassenbahn, die uns dann wieder zum Pier 39 fuhr. Inzwischen war die Sonne untergegangen und es wurde empfindlich kühl. Nach einem Besuch bei den Seelöwen am Pier, die man dieses mal besser sehen konnte, musste ich natürlich noch mal einen Stopp im NFL-Shop einlegen.

   

Danach gönnten wir uns in einem sehr schönen Restaurant am Pier einen Spezialität San Franciscos. Dabei handelt es sich um eine Suppe oder Nudeln, die nicht in einem Teller, sondern in einem Sauerteigbrot serviert werden ! Hmmm, lecker !! Besonders nach dem vielen weichen Brot zum Frühstück war dies eine echte Wohltat.

Anschliessend schlenderten wir wieder durch das Pier in Richtung Hotel. An einer etwas dunkleren Eckkneipe waren wir uns nicht mehr ganz wegen des Weges sicher. Vor der Kneipe tummelten sich einige etwas dunkel aussehenden Gestalten und plötzlich sprach uns jemand an, ob wir Hilfe benötigen würden. Wir müssten uns keine Sorgen machen, es bestünde keinerlei Gefahr und er wäre ein Angestellter der Bar ! Das nenne ich freundlich und hilfsbereit ! Ein paar Meter weiter fanden wir dann eine Haltestelle und einen Bus, der uns bis an unser Hotel fuhr.

 

Dienstag/12. Tag (San Francisco – Cambria):

Abreisetag aus SF. Nach einem gemütlichen Frühstück auf dem Zimmer packten wir die Koffer, beluden das Auto und fuhren unsere Strasse in Richtung Osten, denn

natürlich gehört ein Fahrt die Lombard Street (http://www.sftravel.com/lomabardcrookedstreet.html)  entlang fast zum Pflichtprogramm. Es war auch schön leer am frühen Dienstag Vormittag, so das wir ganz gemütlich die Strasse herunterfahren konnten.

Von da ging es weiter die Küstenstrasse in Richtung Golden Gate Bridge. Wir hatten eigentlich erwartet dort eine Gebühr zahlen zu müssen, doch nichts dergleichen.

Auf der anderen Seite angekommen hatte man mehrere Möglichkeiten zu parken und die berühmten Aussichten zu fotografieren. Wir fuhren nach der Brücke links.

   

          

Dort ging es einen Berg hinauf von dem man einen wunderschönen Blick auf die Brücke und SF geniessen konnte, kostenlose Parkmöglichkeiten gab es zuhauf  und man konnte sich sogar ein paar alte Festungsteile aus dem 2. Weltkrieg ansehen.  Die Brückengebühr (5 $) mussten wir übrigens dann auf der Rückfahrt bezahlen.

Am Vortag hatte ich in Downtown SF einen 2nd Hand-CD-Laden gesehen, für den aber leider keine Zeit mehr war. Da wir nun ja eh durch SF fahren mussten, wollte ich dem noch einen kurzen Besuch abstatten. Vor unserer Reise hatte ich gelesen, dass besonders der Stadtteil Tenderloin wohl zu den ehr gefährlichen der Stadt gehört, trotzdem parken wir dort, da es nur wenige Meter zu Fuss bis zum Laden waren. Mitten in Tenderloin ein absolutes Nobelhotel, draussen vor viele viele sehr ärmliche Menschen, ein ziemlich krasses Bild. Naja, schnell die Parkuhr gefüttert und mit einem etwas mulmigen Gefühl in den Laden. Leider war dessen

Auswahl dann doch nicht so toll wie ich gehofft hatte. Also nach ca. 30 Minuten wieder zurück zum Wagen und....moment mal....stand der nicht hier.....???!!!!

Panik, der Wagen war weg und mit ihm ALLES was wir dabei hatten, bis auf mein Geld, meinen Ausweis und die Klamotten die wir an hatten ! Alle Reisepapiere, Koffer, Spielsachen, Kamera usw. hatten sich mit dem Wagen in Luft aufgelöst ! Ich glaube, uns dreien ging es noch nie im Leben auf einen Schlag so schlecht ! Hatte man uns zu Recht vor Tenderloin gewarnt ?  Nach dem ersten Schock gingen wir dann in einen Laden um zu fragen, wie wir denn die Polizei erreichen. Dort meinte die Verkäuferin, sie hätte gesehen, dass der Wagen abgeschleppt worden sei ! Denn die Parkfläche wäre zu bestimmten Zeiten nur für Lieferantenwagen. Mein Gott, was für eine Erleichterung. Selten hat sich wohl jemand über einen abgeschleppten Wagen so gefreut. Mit Hilfe der Verkäuferin, einer netten Passantin und des Busfahrers fanden wir dann den Weg mit dem Bus quer durch SF zum Polizeipräsidium. Dort erfuhren wir dann, dass die Polizei damit nichts zu tun hätte, sondern die Stadt den Wagen auf einem Gelände direkt am Präsidium abgestellt hätte. Nach einem kurzen Telefonat (dazu hängt extra ein Telefon im Präsidium bereit) konnten wir den Wagen abholen kommen. Stolze 180 $ weniger in der Urlaubskasse, aber glücklich, all unsere liebgewonnenen Sachen wiederzuhaben ! Einem Bediensten dort brachten wir noch schnell deutsch bei, denn er wollte sich gerne für das viele Geld mit "Herzlichen Dank" von uns verabschieden.

Tja, wer den Schaden hat...

Durch diese ganze Aufregung war unser Zeitplan natürlich arg ins Wanken geraten. Also ging es so schnell wie möglich auf die 101 in Richtung Süden.

Ungefähr auf der Höhe von Monterrey ging es dann wieder in Richtung Küste auf den berühmten Highway No.1. Hier war es wirklich wunderschön zu fahren. Wer bei der Küstenstrasse allerdings an kleine, verträumte Fischerorte denkt, liegt weitestgehenst falsch. Durch die Steilküste fährt man oft sogar durch´s Gebirge und Wälder und sieht kein Wasser mehr, aber die wunderschöne Natur und genau diese Mischung aus Meeresblick und Alpengefühl gefiel uns unheimlich gut.

  

Mitten auf der Strecke machten wir dann mitten im Wald an einem Motel/Restaurant (http://www.bigsurriverinn.com/main.html )halt, dieses lag wunderschön an einem kleinen Fluss mit viel Wald und Wiese drumherum, sah urgemütlich aus und bot Ruhe pur ! Innen brannte der Kamin und es gab viele (gesunde) Leckereien. Ich z.B. ass eine Pizza, die nicht wie üblich zubereitet wurde, der Boden wurde aus braunem Mehl und Körnern hergestellt und was soll ich sagen, sie war einfach nur LECKER !!

Danach ging es weiter die Küste entlang, leider wurde es immer dunkler und von der tollen Landschaft war immer weniger zu sehen.

Gegen 21 Uhr ereichten wir dann Cambria (http://www.cambriachamber.org/) und unser Haus, das Seaotter Inn (http://www.seaotterinn.com/)  Da es direkt am  Moonstone beach drive lag war es überhaupt kein Problem es zu finden. In der Anmeldung wartete man schon auf uns und nahm uns äusserst freundlich in Empfang. Eine schöne Überraschung folgte dann im toll eingerichteten Zimmer: es verfügte nicht nur über einen eigenen kleinen Garten, sondern auch über einen Kamin, den man elektrisch bedienen konnte, der aber dann mit echtem Feuer brannte. Wunderschön !

Nachdem die Wohnung bezogen war gingen wir ans Meer. Das Haus lag direkt am Ufer, welches durch einige Holzwege gut zu betreten war. In der Nachbarschaft standen viele, ebenfalls sehr schön aussehende Häuschen, wir fühlten uns auf Anhieb wohl.

Nach der kurzen ersten Wanderung wollten wir dann in den Ort fahren um noch eine Kleinigkeit zu essen. Doch auch nach einer halben Stunde über diverse Strassen fanden wir nur Wälder, Küste und kleine Hotels, aber keinen Ort oder gar ein noch geöffnetes Restaurant. Also blieb uns nur eine Tankstelle mit dem dazugehörigen Shop als Alternative.

Danach schlummerten wir im gut geheiztem Zimmer gemütlich ein und ich könnte mir vorstellen, dass wir alle drei von geklauten Autos geträumt haben ;-)

 

Mittwoch/13. Tag (Cambria – St. Barbara - Los Angeles):

Tja, wenn Vater den Mund zu voll nimmt und der Tochter verspricht, am nächsten Tag mit ihr den schönen Swimmingpool auszuprobieren, dann heisst es auf schlechtes Wetter hoffen oder früh aufstehen ! Natürlich traf letzteres zu und so hies es also früh raus aus den Federn und noch vor dem Frühstück in die Fluten. Die Sonne lachte, das Meer rauschte im Hintergrund, einfach wunderschön !

Danach holten wir uns unser einfaches und kleines Frühstück in der Anmeldung ab (dort war ein kleines Buffet aufgebaut), frühstückten ganz gemütlich in unserem Zimmer und  sonnten uns noch etwas im Garten. Danach wurde das Auto wieder beladen. Bevor es auf die Weiterfahrt nach LA ging, gönnten wir uns noch einen Spaziergang am Meer. Wunderschön die Gegend am Moonstone beach (http://www.moonstonehotels.com/) auch hier wären wir gerne länger geblieben.

  

Nach der kleinen Wanderung fuhren wir ca. 5 Meilen zurück in Richtung Norden, denn wir hatten gelesen, das es dort einen Platz geben sollte, an dem sich wilde Seelöwen tummeln. Und tatsächlich, nach wenigen Minuten sah man einen grösseren Parkplatz auf dem einige Autos standen und diverse Hinweisschilder die Besucher über die Tiere informierten. Wer diesen Platz allerdings nicht erwartet, der würde wahrscheinlich einfach daran vorbei fahren, da keine weiteren Hinweise angebracht sind. Am Strand selber lagen dann Dutzende der Kolosse, ein Blick auf die Tafel erklärte uns, das zu diese Jahreszeit die Halbstarken Männchen an den Ort ihrer Geburt zurückkommen und dementsprechend gab es zwischen den im Sand dösenden Tieren auch einige Streitereien.

Besonders niedlich noch, dass im Gestrüpp am Parkplatz eine Kolonie Eichhörnchen wohnte. Diese waren teilweise so zahm, das sie auf einem herumkletterten und sich kurz streicheln liessen. Für uns Tiernarren natürlich genau das richtige ! (Übrigens ist es zu bestimmten Jahreszeiten auch möglich, Wale an der Küste zu beobachten. Besonders weiter nördlich, im bekannten Monterrey, werden dazu dann auch Schiffstouren angeboten. Wegen des Vorfalls in San Francisco hatten wir für Monterrey, Carmel oder auch Santa Cruz leider keine Zeit gehabt.)

 

Nach diesem Abstecher ging es wieder zurück in Richtung LA,  wir hatten uns aber noch vorgenommen, doch einmal den Ort Cambria zu suchen, schliesslich konnte der Bereich am Moonstone ja nicht alles sein. Zuerst fanden wir ein Strasse die bergauf in ein Waldgebiet führte. Dort trafen wir dann auf wunderschöne, riesige Villen, ein Traumhaus neben dem anderen, herrlich gelegen. Und, nachdem wir den Wald wieder verlassen hatten, fanden wir auch tatsächlich den eigentlichen Ort. Oh was war Cambria schön !!

 

          

Sauber und wie gemalt, viele kleine Geschäfte - darunter Spezialisten für Bücher, Zinnfiguren oderAmerikanischen Sport (letzterer hatte leider Ferien) - gemütliche Restaurants und das alles umgeben von einer wunderschönen Landschaft.

Wir spazierten einen Augenblick durch einen Teil des Städtchens und fuhren dann noch einmal ganz hindurch. Sicher ein Highlight auf unserer Reise und ich kann jedem nur empfehlen, sich etwas Zeit zu nehmen und dort mal vorbei zu schauen. Wir jedenfalls hätten gerne einen Tag länger dort verbracht.

Gegen frühen Nachmittag ging es dann weiter den Highway No.1 entlang in Richtung LA. Einen Stopp legen wir dann in St. Barbara ein, einem schönen Küstenstädtchen, genau wie man es sich vorstellt, mit langem Sandstrand, Stelzenpieren, einem kleinen Ortskern mit Restaurants und diversen Läden. Dort assen wir dann auch bei einem netten Italiener zu Mittag.

   

Gegen frühen Nachmittag ging es dann weiter den Highway No.1 entlang in Richtung LA. Einen Stopp legen wir dann in St. Barbara ein, einem schönen Küstenstädtchen wie man es sich vorstellt, mit langem Sandstrand, Stelzenpieren, einem kleinen Ortskern mit Restaurants und diversen Läden. Dort assen wir dann auch bei einem netten Italiener zu Mittag.

Anschliessend ging es weiter und am immer dichter werdenden Verkehr trotz der breiter werdenden Autobahn merkten wir dann, das wir uns dem Moloch LA näherten. Da wir uns nun ja schon ein bisschen durch die ersten Tage auskannten, fanden wir den Weg zum schon fast heimischen Haus von Margit ohne Probleme und wurden dort schon erwartet. Es war ein Gefühl wie wieder nach Hause zu kommen, andererseits war aber auch ein bisschen Wehmut dabei, weil sich unsere kleine Rundreise ja somit schon wieder dem Ende entgegen neigte.

In Margits Garten war bereits alles für den am Wochenende geplanten Yardsale aufgebaut, kennt man ja bei uns aus dem TV, wenn die Leute ihren nicht mehr benötigten Kleinkram vor der eigenen Garage zum Verkauf anbieten.

Nachdem wir ein bisschen geplaudert hatten und Margit und Rusty selbst zum Flughafen mussten, um ihre Tochter abzuholen, machten wir uns auf den Weg zum Hollywood-Boulevard. Es konnte doch nicht sein, ein LA Aufenthalt ohne die bekannten HOLLOYWOOD Buchstaben gesehen zu haben. Also fuhren wir durch den berühmten Laurel Canyon, in dessen direkter Nähe wir ja gewohnt hatten, bis direkt auf den Boulevard. Der Laurel Canyon ist übrigens sehr schön und wäre schon selbst einen Ausflug wert, wir sahen jedoch nicht soviel davon, da es schon recht dunkel geworden war. Etwas abseits vom Boulevard fanden wir auch schnell einen Parkplatz, wobei einem in manch einer Ecke schon etwas unheimlich werden konnte. Danach schlenderten wir den Walk of Fame entlang, allerdings so etwas besonderes war das alles nun auch nicht wirklich. Insgesamt hatten wir es uns dort viel nobler vorgestellt, doch bis auf ein paar bekannte Gebäude (z.B. dem Kodak Theatre) beherrschten doch ehr „normale“ Läden das Bild. Dennoch liessen wir uns Zeit beim betrachten der in den Beton gegossenen Abdrücke und gerieten auch noch in den Einlass zu einer Misswahl.

          

Zu unserem grossen Bedauern mussten wir dann feststellen, das man den Hollywood Schriftzug zwar vom Boulevard aus sehen könnte, dieser aber nicht beleuchtet wird, d.h. in der Dunkelheit natürlich auch nichts zu sehen war. Somit fuhren wir dann wieder heim zu Margit ohne dieses Wahrzeichen gesehen zu haben und nach ein paar Minuten Football im TV fielen uns die Äuglein dann ganz schnell zu.

 

Donnerstag/14. Tag (Los Angeles / Malibu / St. Monica / Venice Beach):

Unser letzter richtiger Tag in den USA. Nach dem urgemütlichen und ausgedehnten Frühstück bei Margit machten wir uns gegen Mittag auf in Richtung Küste. Über die 101 ging es dann durch die wunderschönen St. Monica Mountains bis nach  Malibu wo wir es uns am Strand gemütlich machten. Allerdings wartete ich auf  Pamela Andersson und Co vergeblich ;-)

 

Der Pazifik war sehr aufgewühlt, daher konnten Sarah und ich nur die ersten Meter hinein, die Wellen rissen einen locker von den Füssen, von daher war es sicher nicht übertrieben, dass die Coast Guard ständig Patroullie flog. Während wir dann so im Sand von uns hin trockneten und den Pelikanen beim fischen zuschauten, tauchten plötzlich ca. 50 Meter vom Strand entfernt Rückenflossen im Meer auf.

Der erste Schock wich gleich grosser Freude, denn es handelte sich nicht um Haie, sondern um eine Gruppe Delfine die vorbeizog. Im Laufe das Tages entdeckten wir immer wieder mal vereinzelte Flossen,  schon ein schönes aber auch komisches Gefühl, wenn man selbst im Wasser ist.

 

Gegen Nachmittag fuhren wir dann noch ein Stückchen weiter in Richtung St. Monica und  gingen dort erst einmal etwas essen. St. Monica wurde seinem Ruf gerecht, es wimmelte vor teuren Boutiquen, Leuten die gesehen werden wollen, dicken Autos usw. Und dazwischen immer wieder mal Landstreicher, ein ziemlich krasser Gegensatz. Auf einer supergut gepflegten Wiese spielten sogar einige Jugendliche Fussball um einen dort schlafenden Obdachlosen herum !

  

          

Am beginnenden Abend zog es und dann noch ein Stückchen weiter zum berühmten Venice Beach. Allerdings hielten wir uns dort nur kurz auf, der lange Tag am Strand und die Tatsache, das wir ja noch unsere Koffer packen mussten, zog uns in Richtung Margit. In der Dunkelheit war der Weg zurück aber gar nicht so einfach zu finden und so fuhren wir einen ziemlichen Umweg zurück, anstatt über die 10 und die 405, die eigentlich direkt vom St. Monica Pier nach Hollywood führen, fuhren wir  zurück und wieder durchs Gebirge, was uns einiges an Zeit kostete. In Hollywood machten wir noch einen Abstecher zum Supermarkt Jon´s, Blumen für Margit und ein bisschen für den Flug einkaufen. Der Weg zum Jon´s war ja auch unser erster Spaziergang in Amerika gewesen, von daher schloss sich so der Kreis und etwas Wehmut kam bei uns auf. Schön übrigens, dass viele Bewohner ihren Gärten schon für Helloween schmückten, das gab es die irrsten Sachen zu bestaunen. Ganze Gärten wurden in Friedhöfe verwandelt, mit Gräbern, Lautsprechern die Geräusche spielten, Donner, Blitz und  aufgehängten Skeletten in den Bäumen. (Margit selber wartetet noch den Yardsale ab um dann mit der Dekoration zu beginnen, allerdings musste sie diese dann auch schnell wieder abbauen, um pünktlich zu Weihnachten mit der Weihnachtsdeko fertig zu sein ! Ich weiss nicht mehr genau wieviele Lichter bei ihr im Garten leuchten, ich meine 40.000 oder so, zudem massig Figuren (die zum Teil auf einem künstlichen See Schlittschulaufen) usw usw. Für den ganzen Aufbau benötigen sie mehrere Wochen, dafür kommen die Leute dann aber auch extra angefahren um sich das Spektakel anzusehen.)  Wieder zurück in Margits Place packten wir noch ein bisschen zusammen und sanken dann in die Federn.

Freitag/15. Tag (Los Angeles – Düsseldorf):

Zum Frühstück hatte Margit einige ihrer Freundinnen eingeladen, zum einem um ihr ein wenig beim Yardsale zu helfen, zum anderen, wie sie sagte, um ihr ein wenig über die Trauer unserer Abreise hinwegzuhelfen ! Ist das lieb ?  

  

Uns fiel es ebenfalls schwer und so hätten wir nicht dagegen gehabt, wenn wir noch ein paar Tage länger hätten bleiben können. So mussten wir aber nach dem wiederum supertollen Frühstück Abschied nehmen ! Margit, Rusty und Co, es war wunderschön bei Euch ! Ihr seid wirklich ganz liebe und nette Menschen und es war toll Euch kennen zu lernen !!

Über die 405 ging es ohne grösseren Stau zum Flughafen, d.h. zuerst zum Alamo Parkplatz, um den Wagen abzugeben. Zum Glück und dank ganz guter Ausschilderung fanden wir Alamo auch ohne grosse Probleme. Der Wagen wurde dort nur schnell abgescannt und schon konnte man mit seinen Koffern in den bereitstehenden Bus zur Flughafen steigen. Alles recht unkompliziert und gut organisiert. Der Busfahrer fragte dann kurz die einzelnen Gäste, mit welcher Airline sie flogen, um dann am Airport gleich die richtigen Schalter anzufahren. Auch dieses funktionierte reibungslos, etwas chaotisch war dann die Kofferkontrolle. Wir steuerten direkt auf unseren LTU-Schalter zu, was dem Wachpersonal aber gar nicht gefiel. Alle Reisenden mussten ihre Koffer zuvor an einem Schalter abgeben, an dem rund ein Dutzend Personen sie in Empfang nahm, durch den Detektor schob um die dann auf einen grossen Haufen zu werfen. Aus diesem Kofferberg zogen dann Träger die richtigen Gepäckstücke wieder heraus. Da man selber den Bereich nicht betreten durfte musste man sie zu den richtigen Stücken leiten „nein, nicht der, der kleine schwarze daneben und der rote dahinten, nein, der andere rote“ usw. Bei mehreren Hundert Reisenden kann man sich das Chaos vorstellen. Nur dieser Kofferträger durfte dann die Koffer auf einem Wagen zum Schalter bringen und lies sich auch erst aus den Augen als wir eingecheckt hatten. Dank der in Chinatown gekauften Reisetasche  hatten wir mit dem Gewicht der Taschen dieses mal keine Probleme. Danach hies es auf den Abflug warten, die Zeit vertrödelten wir mit dem bummeln durch diverse Shops und einem kleinen Imbiss. Recht pünktlich konnten wir dann unsere Maschine besteigen und schon bald schwebten wir über LA hinweg in Richtung Heimat. Beim Rückflug flogen wir bis auf ganz kurze Zeit im Tageslicht und  da für uns ja auch Mittag war konnte keiner so wirklich in den 12 Stunden schlafen. Hinzu kamen einige Probleme während des Fluges, einem Jungen wurde es mehrfach schlecht, eine Dame brach eine halbe Stunde  vor der Landung zusammen, die Toiletten auf der einen Seite funktionierten plötzlich nicht mehr und einer der Filme, die im Bordkino laufen sollten, streikte ungefähr 15 mal bevor er endlich startete. Später erfreuten wir uns am Film „Der Teufel trägt Prada“, der bei uns im Kino zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gelaufen war, und kamen so auch ganz gut über einige Turbulenzen hinweg !

 

Samstag/16. Tag (Düsseldorf – Leverkusen):

Gegen Mittag landeten wir fast pünktlich in Düsseldorf, doch bis zum Aussteigen sollte noch einige Zeit vergehen. Der Arm, der ans Flugzeug geschoben werden sollte, funktionierte nicht. Nach laaaangem hin und her (ich kam mir fast vor wie beim berühmten umgefallenen Fussballtor und wartete auf den Kommentar von Jauch und Reif) sass dann wenigstens ein Arm und wir konnten durch einen Ausgang das Flugzeug verlassen. Die Flugkapitänin verabschiedete sich dann mit den Worten, das sie so einen Chaosflug auch noch nicht erlebt hätte. Immerhin war das Personal sehr freundlich, was man von den Beamten bei der Einreisekontrolle allerdings nicht behaupten konnte ! Ganze 2 (in Worten ZWEI) Schalter waren besetzt von 2 völlig miesgelaunten Zollbeamten die jeden Urlauber wie einen potentiellen Terroristen behandelten. Also hies es nicht nur lange bis zur Abfertigung zu warten, sondern dann auch noch die Klappe zu halten und mit diesen Typen keinen Streit anzufangen ! Absolut kein Vergleich zu der Freundlichkeit in Amerika, willkommen zurück in der Servicewüste Deutschland !Nachdem mein Vater uns wohlbehalten in Leverkusen abgesetzt hatte deckten wir uns noch mit dem nötigsten ein und fielen dann in einen tiefen Schlaf , der fast das ganze Wochenende dauerte. Doch so hatten wir den Jetlag komplett überwunden und waren am Montag schon wieder im ganz normalen Rhythmus.

 

Fazit:

Trotz anfänglicher Skepsis ist uns allen dreien klar, das wir jederzeit wieder in die USA reisen würden, es war superinteressant, zu keinem Zeitpunkt gefährlich, manchmal wunderlich und einfach nur ein kleines Abenteuer. Jedem der sich noch nicht ganz schlüssig ist können wir nur empfehlen, es einfach zu wagen und wenn wir dem ein oder anderen mit ein paar Tips weiterhelfen konnten, so freut uns das umso mehr. Ach ja, wenn jemand mal bei Margit absteigen sollte, bitte richtet liebe Grüße von uns aus !